und so funktioniert’s!

Auf dem Kirchturm von St. Johannes haben wir auf der obersten Ebene (direkt unter den Schindeln) zwischenzeitlich drei Kameras positioniert.
Für das Übersichtsbild blickt eine Kamera durch den Sucher des Teleskops (ca 200 mm Brennweite), der sein Bild im Primärfocus auf den Chip einer Logitech-Webcam wirft. Logitech-Webcams sind dafür insofern interessant, da deren Infrarotsperrfilter nicht in der Optik verbaut ist, sondern direkt vor dem lichtempfindlichen Chip plaziert ist. So kann die Optik problemlos getauscht und durch ein Mini-Teleskop ersetzt werden. Von der Webcam aus wandert das Signal über USB direkt in den PC.

Die zweite Kamera arbeitet mit einer PAL-basierten Technik. Ihr fotoempfindlicher Chip besitzt einen extrem hohen Dynamikbereich (so lassen sich das Schwarz und Weiß des Storchs gut darstellen). Diese Kamera blickt durch ein Newton-Teleskop mit 600mm Brennweite. Auch sie bekommt ihr Bild im Primärfocus. In Dämmerungszeiten kann die Kamera den Infrarotsperrfilter wegklappen, so dass sich die Empfindlichkeit erhöht, während gleichzeitig die Farbe verloren geht. Ihr Videosignal wird mittels eines AV-Wandlers (Dazzle 100) in ein USB-taugliches Signal umgewandelt.



Beide Kameras müssen 120m zum Storchennest überbrücken.

Die dritte Kamera ist eine Canon 20D. Diese schaut durch ein Schmidt-Cassegrein-Teleskop mit 2000mm Brennweite auf das Nest. Auch sie erhält ihr Bild im Primärfocus. Allerdings arbeitet die Canon nicht permanet und sie überträgt auch keine Bilder auf die Internetseite. Mittels Fernbedienung kann sie extra ausgelöst werden und kann so bei Bedarf hochauflösende Bilder für die Zeitung oder die Bildergalerie schießen.

Alle drei Kameras sind an einen gewöhnlichen PC angeschlossen, der sein Signal über ein Netzwerkkabel zu einem Hub quer durch den Kirchtrum schiebt. Von dort wandert es mittels einer WLAN-Bridge zu unserem Router im Jugendzentrum. Und ab da sind die Daten im Internet.



Und so kann man die Störche auch daheim auf den Bildschirmen sehen. Und die wissen davon gar nichts.

Da das ganze Werk überwiegend aus vorhandenen Einzelteilen, teilweise Müll und viel Klebeband zusammengebaut ist (und so gar nichts von einem professionellen System hat), kann es immer wieder zu Störungen in der Übertragung oder Optik kommen. Wind und heiße Dächer begünstigt die Optischen Störung ganz immens. Bitte haben Sie dafür Verständnis.

Herzliches Dankeschön auch an unseren Pfarrer, der uns den Zugang zum Kirchturm ermöglicht hat.


Christian Fenn