Vier Jungstörche im Nest

In den letzten Jahren hatten wir ja schon lernen dürfen, dass bei den Störchen nicht alles nach Lehrbuch verläuft. So durften wir in den vergangenen Jahren miterleben, wie alle unsere Jungstörche von einer anderen Storchenfamilie förmlich „adoptiert“ wurden. Auch heute spielten sich einige Szenen ab, die sich nicht zweifelsfrei erklären lassen.

Um 11:44 Uhr landete heute ein vierter Jungstorch mit einer Weltselbstverständlichkeit im Nest, als gehöre er schon immer dazu. Die folgenden Bilder zeigen, wie er sich fast normal im Nest aufhalten kann. Ein fünfter Jungstorch fliegt währenddessen fast unbeachtet vorbei. Nur Nuancen im Verhalten lassen deutlich werden, welcher der „fremde“ Jungstorch ist.

Zwei Minuten später erst verscheut einer „unserer“ Jungstörche den Fremden blitzartig aus dem Nest. Der ganze Vorgang dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde, so dass man ohne Zeitlupe nicht ansatzweise erkennen kann, was genau gerade passierte. Die folgenden Aufnahmen zeigen die Attacke mit dem Schnabel und die Flucht des Vierten.

Darüberhinaus war am Morgen ein beringter erwachsener Storch zu Besuch im Nest. Um 14:22 Uhr befindet sich dann ein erwachsener Storch im Nest und um 15:17 Uhr sogar zwei. Bei ließen sich von den nahenden Jungstörchen verscheuchen, wie die beiden folgenden Bilder zeigen:

Fast hätte ich angenommen, dass es sich dabei um fremde Störche handeln könnte, aber die genaue Durchsicht der Bilder verriet, dass mindestens einmal unsere Elternstörche anwesend waren. Warum sie sich von den Kindern verscheuchen lassen gibt ein kleines Rätsel auf.

Humorvoll könnte man es menschlich betrachten. Da könnten zwei Störche etwas Probleme mit der Durchsetzungsfähigkeit bei ihren pubertierenden Kindern haben, denn die Erziehung scheint auch bei den Störchen gerade etwas schwierig zu sein. Immerhin füttern unsere Elternstörche nach wie vor, obwohl sie das längst sein lassen sollten.

Kein Wunder also, dass die Jungstörche sich nicht richtig aus dem Nest bewegen und sich lieber verwöhnen lassen. Unsere beiden Helikopterelternstörche machen das ja schließlich brav mit.

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