In den letzten Jahren hatten wir ja schon lernen dürfen, dass bei den Störchen nicht alles nach Lehrbuch verläuft. So durften wir in den vergangenen Jahren miterleben, wie alle unsere Jungstörche von einer anderen Storchenfamilie förmlich „adoptiert“ wurden. Auch heute spielten sich einige Szenen ab, die sich nicht zweifelsfrei erklären lassen.
Um 11:44 Uhr landete heute ein vierter Jungstorch mit einer Weltselbstverständlichkeit im Nest, als gehöre er schon immer dazu. Die folgenden Bilder zeigen, wie er sich fast normal im Nest aufhalten kann. Ein fünfter Jungstorch fliegt währenddessen fast unbeachtet vorbei. Nur Nuancen im Verhalten lassen deutlich werden, welcher der „fremde“ Jungstorch ist.
Zwei Minuten später erst verscheut einer „unserer“ Jungstörche den Fremden blitzartig aus dem Nest. Der ganze Vorgang dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde, so dass man ohne Zeitlupe nicht ansatzweise erkennen kann, was genau gerade passierte. Die folgenden Aufnahmen zeigen die Attacke mit dem Schnabel und die Flucht des Vierten.
Darüberhinaus war am Morgen ein beringter erwachsener Storch zu Besuch im Nest. Um 14:22 Uhr befindet sich dann ein erwachsener Storch im Nest und um 15:17 Uhr sogar zwei. Bei ließen sich von den nahenden Jungstörchen verscheuchen, wie die beiden folgenden Bilder zeigen:
Fast hätte ich angenommen, dass es sich dabei um fremde Störche handeln könnte, aber die genaue Durchsicht der Bilder verriet, dass mindestens einmal unsere Elternstörche anwesend waren. Warum sie sich von den Kindern verscheuchen lassen gibt ein kleines Rätsel auf.
Humorvoll könnte man es menschlich betrachten. Da könnten zwei Störche etwas Probleme mit der Durchsetzungsfähigkeit bei ihren pubertierenden Kindern haben, denn die Erziehung scheint auch bei den Störchen gerade etwas schwierig zu sein. Immerhin füttern unsere Elternstörche nach wie vor, obwohl sie das längst sein lassen sollten.
Kein Wunder also, dass die Jungstörche sich nicht richtig aus dem Nest bewegen und sich lieber verwöhnen lassen. Unsere beiden Helikopterelternstörche machen das ja schließlich brav mit.
Herzlichen Glückwunsch. Heute haben es alle drei Jungstörche endlich geschafft, das Nest zu verlassen. Gegen 12:15 Uhr hatten die beiden Geschwister bereits das Nest verlassen und den letzten verbleibenden Storch doch schon sehr neugierig aufs Mitfliegen gemacht. Bei der Ankunft der Geschwister gab es bereits erwartungsvolle Begrüßungen.
Mit dem Minutenwechseln von 14:29 Uhr verließen die beiden „Großen“ kurz hintereinander das Nest und brachten den letzten verbleibenden Jungstorch sehr in Zugzwang.
Fast eine halbe Minute lang konnte man ihn dann beobachten, wie er mit ausgestreckten Flügeln abflugbereit, aber doch zögernd im Nest steht. Exakt eine halbe Minute später dann traut er sich und wagt ebenfalls seinen Jungfernflug.
Bei der Ankunft kann ich die Jungstörche dann aber nicht mehr zweifelsfrei unterscheiden. In jedem Fall sind alle drei 82 Sekunden später wieder im Nest. Die erste Runde wäre damit für alle drei geschafft. Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, dann können wir die Storchenfamilie in den Saalewiesen beobachten. Wenn dann im Laufe des Monats die Störche der anderen drei Nester (mit Westheim vier Nester) dazu kommen, dann wirkt Hammelburg doch langsam wie eine Storchenstadt.
Wir warteten ja schon mit Spannung darauf, wann der zweite Jungstorch seinen Jungfernflug absoliviert. Heute um 11:25 Uhr hat er es dann gewagt und ist seinem Geschwisterchen hinterher gefolgen. Nach knapp mehr als einer Minute kam er dann wieder zurück. Damit haben bereits zwei Jungstörche ihren Erstflug absolviert.
Im Storchennest ist allerhand Bewegung. Immer wieder üben die drei Jungstörche das Fliegen. Ihr Engagement dabei scheint allerdings unterschiedlich zu sein. Während vermutlich ein Jungstorch zwischenzeitlich immer wieder mal seine Runde dreht, gibt es für die beiden anderen noch keinen richtigen Beweis für ihren Jungfernflug. Hundertprozent sicher bin ich mir diesbezüglich aber nicht, denn sie lassen sich nur mit Mühe unterscheiden. Eine konkrete Aussage lässt sich daher erst treffen wenn mal zwei oder drei Störche gleichzeitig unterwegs sind. Das könnte aber noch dauern, denn die Elternstörche haben das Füttern noch nicht eingestellt und warten auch nicht in der Nähe, um die Jungstörche zum Jungfernflug zu motivieren.
Dafür habe ich heute die Störche mal grob vermessen können. Im Bild kann man die Maße sehen, die Flügel sind dabei nicht völlig durchgestreckt. Es ginge also noch ein wenig mehr.
Ein Elternstroch hat vorgestern einen Handschuh ins Nest gebracht. Immer wieder mal kann man beobachten, wie die Jungstörche ihn im Schnabel haben.
In den letzten Tagen konnte man schon beobachten, wie insbesondere ein Jungstorch energisch seine Flugübungen machte. Dass er bald losfliegen könnte, hatte man ahnen können. Dann ging es aber doch recht schnell. Immerhin füttern beide Eltern noch und bewegen die Jungstörche so gar nicht recht dazu, das Nest zu verlassen. Um 11:16 Uhr heute morgen hatte sich der eine Jungstorch dann entschlossen einfach loszufliegen.
Das war wieder schön anzuschauen, weil man den zurückbleibenden Geschwistern fast ansehen konnte, wie sie staunend hinterhersehen: „Man kann das Nest auch verlassen!“ Wie für Geschwisterstörche üblich schauten sie ihm lange nach.
In seiner Abwesenheit war allerdings einige los am Nest. Im Nachhinein kann ich nicht erkennen, was genau die Ursache war, jedenfalls kamen beide Eltern ins Nest zurück und gingen in die typische Abwehrhalten, wie man sie bei der Anwesenheit von Fremdstörchen beobachten kann. Auch die verbliebenden Jungen beteiligten sich an dieser Abwehr.
Ein weiterer Jungstorch zeigte sich während des ersten Ausflugs des Geschwisterchens hochmotiviert selbst weiter Flugübungen zu machen.
Etwas mehr als eine Stunde später u kam der Storch von seinem Jungfernflug wieder zurück. Leider konnte ich selbst nicht beobachten, wo er sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt. Am Verhalten der Jungstörche lässt sich aber ablesen, dass er sich nicht nur an einem Ort aufhielt, sondern mindestens eine kleine Runde um das Nest gedreht haben muss.
In den letzten Tagen häuften sich die Meldungen, dass einer der Jungstörche einen Strick um das Bein gewickelt hatte. An der selben Stelle, wie im letzten Jahr. Die selbe Art Strick, wie im letzten Jahr. Noch einmal wollte man das schreckliche Szenario aus dem vergangenen Jahr sich nicht wiederholen lassen. Ganz so einfach ist das mit dem Eingriff in die Natur aber nicht und so mussten allerhand Telefonate geführt werden.
Aber dann ging heute alles ganz schnell: die UNB (untere Naturschutzbehörde) hat mit der Regierung telefoniert und wir haben zügig eine Erlaubnis erhalten. Allerdings befinden wir uns mit Blickwinkel auf die fortgeschrittene Entwicklungsphase der Jungstörche bereits kurz vor einer kritischen Phase:
So lange die Störche noch jünger als grob sechs Wochen sind, verfallen Sie bei Gefahr in eine Starre. Das kann man beobachten, wenn Fremdstörche das Nest angreifen. Dann verteidigen die Eltern und die Jungstörche sind nicht zu sehen, denn sie liegen wie erstarrt am Boden und bewegen sich nicht. Das ist die ideale Zeit, um die Störche zu beringen, denn dann halten sie still, greifen nicht an und flüchten auch nicht. Sind sie etwas älter, dann reagieren sich auch mit Flucht und könnten frühzeitig, noch vor dem Jungfernflug, aus dem Nest springen. Das wäre für die Störche, aber auch für das Lösen des Stricks fatal.
Entsprenchend strenge Auflagen hat uns die UNB gemacht, wie wir das Nest anfahren sollen und unter welchen Bedingungen wir abbrechen sollten. Und vor allem erhielten wir die Erlaubnis wegen dieser kritischen Phase nur für heute oder morgen. Das klang zunächst herausfordernd. Aber dann ging alles Hand in Hand.
Am Mönchsturm hinderte uns ein Kabel über der Gasse daran, mit der Feuerwehr nah genug an den Turm heranfahren zu können. Dieses Kabel hat der Anwohner heute extra für uns um einen Meter verlegt. Sebastian Vogler (der Sie auf facebook auch immer wieder über die anderen hammelburger Nester informiert) hatte alles nötige Material besorgt und die nötigen Scheren lagen sowieso in meinem Auto (weil meine Tochter ihre Scheren nicht aufgeräumt hatte). Und die Hammelburger Feuerwehr war wie immer zügig zur Stelle, so dass wir um 18 Uhr starten konnten.
Foto: Laura KramerFoto: Sebastian VoglerFoto: Sebastian Vogler
Entsprechend der Auflage näherten wir uns sehr langsam dem Nest. Wir mussten dabei genau beobachten, wie sich die Störche verhalten. Im mittleren Bild (siehe oben) kann man den Elternstorch noch im Nest stehen sehen, die Jungstörche sitzen. Hätten sie sich nicht gelegt, hätten wir abbrechen müssen. Lange machten sich alle vier Störche überhaupt keinen Stress wegen unseres Anfahrens. Sie wurden nicht einmal nervös. Aber dann verlief plöztlich alles wie gewünscht. Zuerst verließ der Elternstorch das Nest, dann legten sich die Küken in die Starre. Im dirtten Bild kann man sie schon nicht mehr sehen. Feuerwehrmann Patrick steuerte uns sehr bedacht und zielgenau an das Nest heran.
Wie erwartet lagen die Jungstörche bei der Ankunft starr am Nestboden. Rechts im Bild sehen Sie den blauen Strick, der sich um das eine Bein gewickelt hatte. Wer genau nachsieht entdeckt außerdem allerlei Unrat im Nest. Zur Sicherheit haben wir die Störche mit einem Flies zugedeckt. Das nimmt ihnen auch etwas die Angst – sagt man. Der Storch musste beim Befreien nicht gehalten werden, er hielt so still, dass man das Bein in aller Ruhe mit einer Schere befreien konnte.
Foto: Sebastian Vogler
Im gleichen Atemzug haben wir das Nest von allen Folien, Pappdeckeln, Isoliermaterial und Schnüren reinigen können. Nach nur drei Minuten war alles erledigt und wir konnten das Nest in einem guten Zustand verlassen. Und wieder nach unten fahren. Die vollständige Reinigungsaktion finden Sie als Mitschnitt hier.
Foto: Laura KramerFoto: Laura Kramer
Ziemlich genau zehn Minuten später kam ein Elternstorch zurück. Mit seinem Eintreffen konnte die ganze Aktion als erfolgreich bewertet werden.
Herzlichen Dank an alle Helfer: den Nachbarn für das Verlegen der Stromleitung, Sebastian Vogler für die Unterstüzung und die Fotos, den drei Feuerwehrmännern Sebastian Emmert, Patrick Hitscherich und Alexander Dangel und der Unteren Naturschutzbehörde für den unkomplizierten Kontakt und die zügige Entscheidung.
In den letzten Tagen gab es bereits mehrere Zuschriften, dass einer der Jungstörche wieder einen Strick am Bein haben könnte. Das wurde heute auf einer Aufnahme des deutlich. Noch konnte ich nicht erkennen, ob der Strick – wie im letzten Jahr – auch mit dem Nest verbunden ist oder ob der Jungstorch theoretisch einfach losfliegen könnte. Dies löst natürlich wieder die Diskussion aus, ob man in das Nestgeschehen eingreifen und den Storch vom Strick befreien sollte.
Dafür haben die Jungstörche den Regen bisher gut überstanden. Verglichen mit anderen Teilen Deutschlands sind wir – und damit auch die Jungstörche – nochmal gut davon gekommen, erfreut über den Regen wirken die Tiere allerdings nicht.
Außerdem habe ich die Störche heute mal wieder vermessen. Von Schnabelspitze bis Hinterkopf kann man bereits zwischen 16 und 17 cm messen. Die Flügelspannweite liegt bereits bei 130 cm
Die Aufzucht unserer Jungstörche erfolgt dieses Jahr bisher ohne nennenswerte Störungen. Die Jungen wachsen zügig voran. Zwischenzeitlich messen sie von Schnabelspitze bis Hinterkopf etwa 14 cm. Ich verwende dieses Maß, weil der Storch es durch seine Bewegungen kaum verändern kann. Die Länge des Rumps mit Federn liegt schon bei fast 40cm. Die Spannweite der Flügel liegt bereits über 80cm.
Zwischenzeitlich scheinen die Küken groß genug zu sein, dass der Vaterstorch die Küken erstmals alleine im Nest zurück lies. Dies werden wir in Kürze vermutlich öfter beobachten können. Wenn die Küken groß sind, dann kommt ein Elternteil mit dem Füttern kaum noch hinterher, so dass beide Eltern auf Futtersuche gehen. Die jungen Küken waren das jedenfalls noch nicht gewohnt, entsprechend fällt ihre Reaktion etwas starr aus.
Am heutigen Tag konnte man die Küken wieder wunderbar beobachten. Das Muster ist fast immer das selbe: Wenn nur ein Elternstorch im Nest ist und kurzzeitig aufsteht, dann recken die jungen ihre Hälse nach oben. Wenn aber der andere Elternstorch ins Nest zurückkommt und der sitzende aufsteht, dann werkeln beide Elternstörche erst ein wenig am Nest herum. Sobald, aber ein Elternstorch das Nest verlässt und der andere sich den Jungen zuwendet, dann werden sie aktiv. Häufig kann man kurz alle drei sehen oder aus der Bewegung heraus erahnen. Perfekte Aufnahmen habe ich leider noch nicht, aber dennoch sind drei Störche gewiss. Einen vierten würde ich heute nicht mehr vermuten.
Es bleibt eine echte Herausforderung. Um mit Gewissheit sagen zu können, wie viele Küken im Nest sind, müssen alle Schnablespitzen gleichzeitig zu sehen sein. Treten lediglich nebeneinander oder an verschiedenen Stellen kurz hintereinander die Schnäbel zu Tage, dann kann es sich bereits um das selbe Küken handeln. Immer sind sie im Nest ganz schön quirlig unterwegs. Leider ist es mir nicht gelungen eine gute Aufnahme abzuspeichern. Dennoch gibt es einige wenige Momente, in denen zweifelsfrei drei Küken zu sehen sind. Es könnte (hier bin ich mir aber sehr unsichter) auch ein viertes Küken im Nest sein.
Im Laufe des Tages mussten die Elternstörche ihr Nest mindestens zweimal gegen fremde Störche verteidigen. In beiden Fällen konnte man nicht erkennen, dass die „Fremden“ das Nest direkt angriffen.
Die Beobachtung der jungen Küken war in den letzten Tagen nicht leicht. Die warmen Tage hatten ordentlich Luftflimmern verursacht, so dass man zwar die Bewegung der Küken wahrnehmen konnte, aber sie fast unmögich zählen. In den frühen Morgenstunden hatte man dabei noch die besten Bilder.
Heute war das schon anders. Fast den ganzen Tag über ist das Bild einigermaßen scharf geblieben. Dennoch kann ich mit Gewissheit nur bestätigen, dass es mindestens zwei Küken sind. Vielleicht aber auch mehr. So deutlich wird das nicht. In jedem Fall läuft im Nest alles nach Plan, die Eltern wechseln sich regelmäßig ab.
Manchmal weht der Wind eine Folie im Nest nach oben, so dass man sie kurz für ein Küken halten könnte. Da muss man bei der Beobachtung ein wenig aufpassen.
Das Verhalten der Elternstörche ist kurz vor und nach dem ersten Schlpüfen leicht zu verwechseln. Immer wieder stoßen die Elternstörche mit dem Schnabel ins Nest. Das schaut aus wie „Füttern“, ist aber häufig „Eierwenden“. Heute schaut das schon minimal anders aus. Wenn die Elternstörche anfangen mit leicht geöffnetem Schnabel ins Nest zu stoßen oder sogar Futter herauszuwürgen, dann wird die Sache schon recht eindeutig.
Leider können wir wegen des hohen Nestrandes nicht auf die Eier oder die Küken sehen. Wir müssen warten, bis die Küken mit ihren Hälsen den Eltern soweit engegenrecken, dass der Hals über den Rand ragt. Oder eben das Verhalten der Eltern Interpretieren. Das war in den letzten Tagen schon voller Hinweise, aber doch nicht eindeutig. Heute schaut es ganz anders aus.
Spätestens um 16:10 Uhr wird deutlich, wie der Vaterstorch Futter herauswirft, um anschließend zu Füttern. Küken konnte ich derweil noch nicht direkt wahrnehmen.
Die vielen Störche, die gestern Hammelburg erreicht hatten, halten sich auch heute noch in Hammelburg auf. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, wie nahrhaft das Saaletal derzeit ist. Wir haben jetzt vier Nester in der Stadt (auf dem Mönchsturm, bei der Zimmerrei Rösser, am Viehmarkt und nahe der Realschule). Zu diesen acht Störchen kommen jetzt noch mindestens 14 weitere dazu, die allerdings als Vagabunden unterwegs sind. Ein Spaziergang duch die Saalewiesen kann daher im Moment sehr lohnend sein.
Einige Impressionen davon will ich Ihnen nicht vorenthalten. Da ich Sebastian beim Fotografieren getroffen habe, gehe ich davon aus, dass er auf Facebook noch einige weitere posten wird.
Die Störche auf dem Mönchsturm haben derweil ihr Verhalten in den letzten Tagen bereits geändert. Während dieser Phase ist es schwer zwischen Füttern und Eierwenden zu unterscheiden. Entweder haben wir schon kleine Küken im Nest oder wir stehen kurz vor dem Schlupf. Halten Sie die Augen offen, ich bin auf erste Meldungen gespannt.
Gestern konnte man über Hammelburg und auf den nahen Feldern eine wahre Invasion an Störchen beobachten. Während ich fotografieren war, konnte ich noch 14 Stöche aufnehmen (nicht alle sind auf folgender Montage abgebildet). Einige Beobachter nannten eine noch größere Zahl. Leider konnte ich nicht beobachten, wo sie herkamen und wohin sie weiterflogen. Beeindruckend war es dennoch.
Und hier noch eine zugesandte Aufnahme von Bianca Volkert. Herzlichen Dank dafür:
In den letzten Tagen hatte ich immer wieder mal die Störche nachts gezählt. Dann nämlich ändern sie ihren Standort nicht mehr. Bis zu 11 Störche habe ich auf der Karte eingetragen, einige Beobachter haben von noch mehr Störchen erzählt. Deshalb haben sie an unterschiedlichen Stellen angefangen Nester zu bauen, einige sind auch wieder aufgegeben worden.
Was Storchenfreunde einerseits begeistert, kann für die Besitzer der Schornsteine andererseits ein großes Problem darstellen. Bei benutzten Kaminen geht der Zug verloren, Dreck fällt in den Schornstein. Aber auch das nahe Umfeld kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Heute habe ich mir einen Standort genauer angesehen. Die Ausscheidungen der Störche sind dabei das geringste Problem, herunterfallende Steine (bei Kaminen) sind schwieriger zu handhaben: Zumal sie auch schon Löcher bei Aufschlagen verursacht haben.
Deshalb sucht das Landratsamt aktuell nach geeigneten Standorten, um dort vielleicht auch Nisthilfen aufstellen zu können.
In Hammelburg hat die Anzahl der Störche unterdessen etwas abgenommen, ein Standort wurde aufgegeben, ein neuer wieder begonnen. In der Karte eingezeichnet sehen sie vier Standorte, an denen Nester bestehen oder an denen gerade gebaut wird und bei denen jeweils zwei Störche anwesend sind. Das Nest bei der Zimmerei Rösser beherbergt zwei Störche. In den letzten Tagen hatte ich immer nur einen registriert und auf der Karte eingetragen. Andere Beobachter hatten aber schon mehrfach auf zwei Störche hingewiesen. Das aktuelle Verhalten deutet sogar eine Brut an. Auf den anderen Übernachtungsplätzen wollte sich heute kein Storch zeigen. Vermutlich übernachten in der Stadt daher heute „nur“ acht Störche.
Es ist unglaublich schwierig, die Störche genau zu erfassen und zuzuordnen. Auch heute Abend habe ich versucht mir einen Überblick zu verschaffen, aber selbst wenn ich innerhalb eines kleinen Zeitfensters alle Stationen abfahre, dann ist die Dokumentation nicht zweifelsfrei.
Das Ergebnis des heutigen Abends finden Sie auf folgender Übersicht:
Karte aus OpenStreetmap
Die beiden Störche, die am 01.04. noch auf der Friedhofskapelle übernachtet hatten, konnte ich heute Abend nicht mehr entdecken, auch nicht in der Nähe. Die beiden Störche auf dem Kamin der Gärtnerei waren am Abend wieder da, teilweise konnte man sie heute etwas aufgeregt erleben. Es ist nicht auszuschließen, dass auf dem Nest der Zimmerei Rösser (ganz links im Bild) zwei Störche anwesend sind. Möglicherweise konnte ich ihn von unten nicht sehen.
Für die weitere Dokumentation würde ich Sie gerne um Ihre Mithilfe bitten. Sollten Sie in den nächsten Tagen Störche exakt um 14 Uhr oder exakt um 19:50 Uhr beobachten, dann würde ich Sie bitten mir ein Bild (wenn auch schlecht) über Whatsapp an 01708525180 zu schicken. Bitte geben Sie dabei auch an, wo genau der Storch sich dabei befindet. Die beiden Uhrzeiten sind deshalb nötig, damit der selbe Storch nicht mehrfach gezählt wird, weil er seine Position verändert hat.
Die Storchenpopulation hatte in den vergangenen Jahren wieder deutlich zugenommen. Der Kampf um einen Nistplatz ist deshalb entsprechend groß. Auch über Hammelburg sind seit vielen Tagen immer wieder andere Störche zu beobachten, die teilweise auch um das Nest konkurrieren. Unsere beiden Störche haben sich bisher aber gut durchsetzen können. Längst brüten sie.
In Hammelburg sind dennoch mehrere Störche unterwegs, die auch an verschiedenen Standorten beobachtet werden konnten. Einige dieser Standorte scheinen häufiger besucht, andere weniger. Ich habe die Standorte mal auf der Karte markiert.
Karte aus OpenStreetmap
Grüne Markierungen zeigen Nester auf, die entweder bereits eindeutig belegt sind oder gerade im Bau sind.
Auf blau markierten Standorten kann man zumindest regelmäßig mindestens einen Storch warten sehen.
Rot markiert sind Plätze, die in den letzten Tagen als möglicher Neststandort identifiziert werden konnten, die aber wenig Aussicht auf Erfolg versprechen (zumindest meiner Einschätzung nach).
Gelb sind Standorte, an denen man regelmäßig Störche sitzen oder übernachten sehen kann, die aber sicher keinen geeigneten Nistplatz darstellen werden.
A = Mönchsturm, B = Schornstein der Gärtnerei Goldstein, C = Kamin Ecke Adolf-Kolping-Straße/Von-der-Tann-Straße, D = fest installiertes Nest bei Zimmerei Rösser, E = Kamin in der Egerer Straße, F = Kamin der alten Schreinerei am Viehmarkt, G = vordere Spitze der Kirche, H = Rathausdach, J = Hochhaus in der Adolf-Kolping-Straße, K = Friedhofskapelle
Zimmerei RösserBlumen GoldsteinMönchsturm
Da die Störche ihre Position immer wieder mal zu wechseln scheinen gestaltet es sich als schwierig den Überblick zu behalten, wie viele Störche wir gerade in der Stadt haben.
Deshalb habe ich mir heute Abend mal die Mühe gemacht die Stadt im Dunkeln abzufahren. Dann nämlich wechseln die Störche ihre Position nicht mehr und lassen sich leichter zählen. Und ich war erstaunt. Es befinden sich nachweislich gegen 20 Uhr elf Störche in der Stadt! Und Tage hat Sebastian nochmal zwei mehr dokumentiert.
Die folgende Grafik verrät ihren Standpunkt am 01.04.2024 (Achtung: Kein Aprilscherz!) gegen 20 Uhr.
Karte aus OpenStreetmap
Möglicherweise habe einige Störche übersehen. Entgegen der ersten Fassung des Artikels habe ich gegen 23:30 Uhr nochmal einen Storch hinzugefügt.
Leider ist die Technik gestern kaputt gegangen. Vermutlich ist es nur die WLAN-Bridge, aber ich werde etwas Zeit zum Reparieren brauchen.
Unsere Störche auf dem Mönchsturm brüten seit geraumer Zeit. In Ruhe gelassen werden sie aber nicht. Es halten sich immer wieder andere Störche in der Stadt auf, die (so meint man) andere Standorte für Nester suchen. Ob sich nun welche erfolgreich niederlassen werden, kann man noch nicht beurteilen. In jedem Fall müssen unsere „Mönchsturm-Störche“ ihr Nest immer wieder mal verteidigen.
Erneut befand sich heute ein beringter fremder Storch im Nest. Da die Aufzeichnungen heute Nacht ausfielen, kann ich nicht genau sagen, wie lange er sich dort aufhielt: aber es waren mindestens 20 Minuten. In dieser Zeit hat er in aller Ruhe das Nest hergerichtet. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man auch vermuten können, dass es sein eigenes Nest wäre. Dabei stört er sich offenbar auch nicht an den Eiern, die ich zwischenzeitlich im Nest vermute (auch dann, wenn die Störche noch nicht brüten).
Die kurze Beobachtungszeit reichte aus, um von zuhause aus den Ring abzulesen. Obwohl er den Ring am selben Bein trägt, ein ähnliches Verhalten zeigte und die Vermutung somit nahe lag, so ist es doch nicht der selbe Storch wie vom 9. März. Die Nummer ist diesmal DER AAU32. Sebastian hatte diesen bereits letztes Jahr hier in der Gegend fotografiert. Er stammt aus dem Horst des Gemeindehauses in Stübach/Mittelfranken und ist jetzt zwei Jahre alt.
Kleine Anmerkung: Zwischenzeitlich kann ich auch die Ringnummer vom 9. März korrigieren. Da befand sich der Storch mit dem Ring DER A4Y08 im Nest. Dieser stammt aus dem Horst auf der Kirche Bechhofen/Mittelfranken und ist jetzt fast drei Jahre alt.
Erst als „unser Männchen“ das Nest anflog, verzog er sich kampflos und flog lediglich ein einziges Mal noch kurz am Nest vorbei.
Den restlichen Tag verbrachten unsere beiden Störche relativ lange und friedlich im Nest. Dabei waren drei Kopulationsversuche zu beoachten.
Schon gestern konnte man kurzzeitig einen fremden Storch mit Ring im Nest beobachten, der bei Rückkunft „unserer“ Störche das Nest kampflos übergab. Heute hat unser Pärchen das Nest um 17:17 Uhr ohne Auffälligkeiten verlassen, ziemlich genau 40 Minuten später kam dann der beringte Storch ins Nest, der sich diesmal auffallend lange im Nest aufhält. Nämlich bis 18:37 Uhr, dann gab er mit der Rückkunft des Pärchens das Nest wieder kampflos frei.
Wenn ich den Ring richtig ablesen konnte, dann trägt er die Nummer A4Y0H. Aber ganz sicher bin ich mir nicht, das Licht war schon etwas knapp.
Heute morgen konnte man um 8:22 Uhr bei einem Kopulationsversuch deutlich erkennen, dass der Storch mit der abstehenden Feder das Männchen ist, der andere folglich das Weibchen. Die Beschreibung von gestern müsste damit eigentlich umgeschrieben werden. Das bedeutet aber auch, dass das Weibchen früher im Nest ankam, als das Männchen.
Da es im Moment noch relativ viel abzugleichen gilt, habe ich in die Bilder Datum und Uhrzeit eingeblendet. Sollten Sie also spannende Beobachtungen gemacht haben, dann ist die Angabe der Zeit sehr hilfreich, um Informationen zu validieren. Da die Aufzeichnungen jeweils nur 12 Stunden gespeichert werden, freuen wir uns auch um zügige Rückmeldungen. Am liebsten auf mein Handy. Die Nummr steht unter dem Livestream.
Kurze Zusammenfassung: Am 16. Februar kam ein Storchenpärchen in Hammelburg an. Darüber hatte die Zeitung auch schon berichtet, aber wir (hier standen Sebastian und ich im Austausch) waren uns einig, dass es sich um sehr junge Störche handeln dürfte. Das Verhalten deutete eher auf Geschwister hin, als auf ein geschlechtsreifes Paar. Wobei das Umherziehen von Geschwistern bemerkenswert wäre. Wir hatten eine Ahnung, dass sie, sobald ein älteres Pärchen wirklich das Nest für sich beanspruchen würde, diese das Nest wieder verlassen.
Der Livestream war manchmal abgebrochen (ich muss den Lüfter des Computers dringend tauschen), so dass ich keine lückenlosen Daten habe. Im Lauf des Samstags (24.2.) kam dann der erwartete ältere vermutlich männliche Storch in das Nest und beansprucht es seitdem für sich. Heute musste er es mehrfach gegen Angreifer verteidigen (einer der Angreifer trug dabei einen Ring am Bein, den ich aber nicht ablesen konnte).
Dieser neue Storch wirkt wesentlich erfahrener und älter. Der Schnabel hat eine schöne rote Färbung, die Beine auch. Es könnte (die Betonung liegt auf könnte) auch das Männchen des Vorjahres sein.
Gegen 17:25 Uhr erschien dann ein Weibchen im Nest, das zugleich freudig begrüßt wurde.
Auch hier könnte es sich um das Weibchen des Vorjahres handeln. Im Moment lassen sich die beiden schön unterscheiden, weil das vermutete Weibchen eine deutlich abstehende, schwarze Feder links trägt. Ob die Zuschreibungen „männlich“ und „weiblich“ zutreffend sind, werden wir nach ersten Kopulationsversuchen wissen.
Gemeinsam mussten sie das Nest dann auch schon gegen Angreifer verteidigen und zwar gegen das „jüngere“ Pärchen der vergangenen Tage, die das Nest wohl nicht ganz kampflos aufgeben wollen. Folgende Aufnahmen enstanden gegen 17:55 Uhr. Deutlich sind die schwarzen Flecken des einen Storchs und die schwarze Schnabelspitze des anderen zu erkennen:
Dabei zeigten sie beide wieder das selbe typsiche Verhalten für Geschwisterstörche.
Im Moment ist es dunkel, aber beide „Älteren“ waren zuletzt im Nest sichtbar und scheinen dort auch übernachten zu wollen.
Damit hätte man fast rechnen können! Die „jung vermuteten“ Störche befinden sich nicht mehr im Nest. Bereits gestern nachmittag soll er angekommen sein. Gegen 6:50 Uhr heute Morgen konnte man dann erkennen, wie er das Nest gestenreich in Beschlag genommen. Dort hielt er sich dann gleich mal für fast zwei Stunden auf, eher er sich einen ersten Ausflug gönnte. Anschließend konnte man ihn immer wieder Mal für längere Zeit im Nest beobachten.
Er unterscheidet sich von den beiden bisher beobachteten Störchen deutlich, besitzt einen durchgehend roten Schnabel und wirkt älter. Wer weiß, vielleicht (aber nur vielleicht) ist es das Männchen des vergangenen Jahres.
Seit fünf Tagen halten sich die beiden Störche in Hammelburg auf. Beide befanden sich schon im Nest, aber nicht sehr lange, dann hatte der eine den anderen (recht friedlich für Konkurrenten) vertrieben. Heute Abend konnte erstmals aufgezeichnet werden, dass beide Störche spannungsfrei gemeinsam im Nest landeten.
Dennoch verhalten sie sich sich nicht wie ein Pärchen. Ihr Verhalten erinnert eher an das zweier Geschwister. Noch dazu wirkt der eine Storch (im Bild Storch 1) noch sehr Jung. Sowohl im Aussehen, als auch im Verhalten. Seine Schnabelspitze ist noch leicht schwarz. Ich vermute (die Betonung liegt auf „vermute“), dass es sich dabei um ein Männchen handelt. Der zweite Storch (im Bild also Storch 2) ist leicht an seinem Gefieder zu erkennen. Er trägt beidseitig eine auffallende schwarze Feder im weißen Gefieder. Auch er verhält sich wie ein Jungstorch, aber nicht ganz so auffällig. Dem Verhalten und der relativen Größe nach könnte es ein Weibchen sein. Ob die beiden allerdings wirklich ein geschlechtsreifes Paar darstellen, das bezweifle ich im Moment noch sehr, lasse mich aber auch gerne überraschen.
Leider ist der Livestream aufgrund eines Updates abgerissen und die Daten für mich nicht mehr einsehbar. Dennoch steht fest, dass sich neben den Westheimer Störchen (die gerne auch mal nach Hammelburg kommen) auch mindestens zwei neue unberingte Störche in Hammelburg sind. Einer davon hat auch im Nest übernachtet.
Ich gehe fest davon aus, dass dieser Storch kein Elternstorch des vergangenen Jahres ist. Er verhält sich eher wie ein Jungstorch, nicht aber wie ein geschlechtsreifer Storch, der auf sein Weibchen wartet. Kurz konnte man beobachten, dass auch der zweite Storch im Nest anwesend war. Das Aufeinandertreffen verlief eigentlich friedlich. Es wirkte so wie die Ankunft zweier Geschwister, aber weder wie eine echte Konkurrenz zwischen Männchen, noch wie das Begrüßen eines Weibchens.
Da beide Störche keinen Ring tragen können wir wieder über die Herkunft wenig sagen. Das Zusammentragen von Informationen ist daher schwierig. Mal sehen, was der morgige Tag bringt, wenn die Aufzeichnung „zurückspulen“ wieder erlaubt.
Die beiden Aufnahmen sind von Sonntag und zeigen die zwei Störche: Beide sind ohne Ring. Aktuell (19.02.2024 um 19:15 Uhr) sitzt der eine Storch im Nest, auch wenn Sie ihn vielleicht im dunklen Bild nicht sehen können.
Willkommen im Storchenjahr 2024. Am 16.02. sind mehrere Störche in Hammelburg gesichtet worden, von denen sich auch zwei im Nest niedergelassen haben. Auf einem Foto ist zu erkennen, dass mindestens einer davon keinen Ring trägt. Genaueres weiß ich selbst noch nicht.
Heute werde ich die Kameras einrichten, dann sollte später die Übertragung bereits klappen. Vielleicht wissen wir dann auch bald schon etwas mehr über die Störche.
Eine ganze Zeit lang hatte ich geglaubt, dass die Störche so spät im Jahr keine ausreichende Themik mehr finden, um ihre Reise in den Süden anzutreten, und dass sie folglich über den Winter bleiben könnten. Nun sind sie offensichtlich doch abgereist. Im Nest sind sie schon eine ganze Zeit lang nicht mehr zu sehen, im nahen Umfeld auch nicht. Manchmal möchte man schon wissen, woher die Störche wissen, dass es so spät nochmal warm genug zum Fliegen wird. Oder ob sie aufgrund der Wärme einfach spontan entscheiden doch noch zu fliegen.
Das Jahr 2023 begann so harmlos, keine großen Angriffe auf das Nest, keine echten Zwischenfälle. Aber das Storchenjahr in Hammelburg wäre kein solches, wenn es nicht doch turbulent zugehen würde.
Sicher erinnern sie sich noch daran, dass ein Jungstorch von einer Windböe erfasst bei seinen Flugübungen aus dem Nest getragen wurde. Er landete unbeschadet im Rosengarten, flog dann in den Pfarrgarten, auf das Dach des Nachbarhauses und landet völlig erschöpft doch im Innenhof. Dort ließ er sich einfach so nehmen und aufpeppeln. Die ersten Momente waren damals so tragisch, dass ich nicht mehr an sein Überleben glaubte. Futter hatte er sowieso abgelehnt. Aber das Wasser, dass wir ihm direkt in den Hals spritzen gab ihm wohl die nötige Kraft. Nur 15 Minuten später flog er von sich aus einfach so ins Nest.
Bereits währenddessen konnte man lange Zeit beobachten, dass ein zweiter Jungstorch sein Bein in einem Bändel verfangen hatte, der sich nicht mehr löste. Niemand hatte daran geglaubt (zumindest hat sich nie jemand geäußert), dass dieser Bändel gleichzeitig mit dem Nest verfangen war. Als der Jungstorch dann endlich und viel zu spät seinen Jungfernflug starten wollte, wurde er von dem Strick zurück gerissen und stürzte aus dem Nest. Dort hing er eine zeitlang kopfüber. Glücklicherweise waren die Feuerwehrleute gerade in ihrem Feuerwehrhaus und waren in Windeseile zur Stelle. Noch während man versuchte mit der Drehleiter ans Nest zu fahren löste sich der Strick am Nest und der Storch segelte unsanft nach unten, landete auf dem Dach des alten Feuerwehrhauses und bliebt dort im Schneefanggitter hängen. Von dort ließ er sich leicht bergen. Ein Feuerwehrmann schnitt ihm dann den Bändel endlich ab. Ein kurzer Besuch bei der Tierärztin Bauer verriet uns, dass er den Sturz gut überstanden hatte.
Der anschließende Versuch, den Storch ins Nest zu befordern scheiterte, weil der Storch einfach weiter flog. Er landete vor dem Pfarrheim und schaffte später, viel später den Flug zurück ins Nest.
Auffällig war dann auch das Abflugdatum der Jungstörche. Sie waren viel zu früh dran. Der letzte Jungstorch ohnehin. Offenbar hatten sie sich mit den Westheimer Störchen zusammengeschlossen und deren Abflugtermin ebenfalls wahrgenommen. Die Westheimer waren früher geschlüpft.
Dann konnte man nur noch die Elternstörche beobachten, bis sie sehr spät im Jahr auch abflogen.
Ich bedanke mich bei Ihnen allen für Ihr großes Interesse. Auch in diesem Jahr gab es so viel Zuspruch und Anteilnahme. Ich möchte mich aber auch bei allen bedanken, die sich in jeder Weise beteiligt haben. Das sind zunächst einmal
die vielen Feuerwehrleute, für ihren engagierten Einsatz,
die Tierärztin Bauer, die den Storch untersuchte und dafür überhaupt nichts verlangte,
der Küster von St. Johannes für die schnellen Mitteilungen und bereitgestelles Werkzeug,
die Nachbarn, für die „Beaufsichtigung“ des Storchs, die Kooperation und schnelle Information, die Leiter und den Zugang zum Gelände,
die untere Naturschutzbehörde, die stets ein offenes Ohr hatte und viel Handlungsspielraum zuließ,
die Stadt Hammelburg für den unkomplizierten Zugang zu den Kameras im Rathaus
und so manchen Helfer, der leider namentlich nicht benannt oder beschrieben werden möchte. Deren Unterstützung ich habe sehr genossen habe, vor allem, wenn auch mal kritische Entscheidungen getroffen werden mussten: Beispielsweise, ob man einen Storch einfach auch mal füttern sollte, anstatt der Natur ihren Lauf zu lassen.
Ich schalte die Kameras nun ab und hoffe sehr darauf, dass ich Sie auch im nächsten Jahr hier begrüßen darf.
Jetzt habe ich mich doch schon einige Zeit nicht gemeldet, da ich derzeit nicht in Hammelburg bin. Die Jungstörche sind am 8. August bereits abgeflogen. Ich hatte schon erwähnt, dass das viel früher als erwartet war. Vermutlich haben sie sich mit den Westheime Störchen zusammengeschlossen und deren Zeitplan verwendet. Falls man das so interpretieren kann.
Es ist ganz normal, dass die Elternstörche länger am Nest bleiben und nach Abflug der Jungstörche auch im Nest übernachten (was sie ja aus Platzmangel zum Ende hin nicht mehr taten). Das tun unsere Elternstörche auch heute noch. Erfahrungsgemäß fliegen Elternstörche etwa zehn Tage später ab. Diese Zeit wäre jetzt schon überschritten. Allerdings stellt sich ohnehin die Frage, ob sich der spätere Abflug der Eltern am Abflug der Jungstörche orientiert oder ob er sich einfach am Schlüpfen oder Jungfernflug festmachen lässt. Hier können wir noch einiges dazu lernen, denn der ungewöhnlich früher Abflug unserer Jungstörche bringt doch einige neue Variablen in den Ablauf.
In jedem Fall sind die Elternstörche nach wie vor in Hammelburg. Und so lange sie das sind, lasse ich die Kamera auch weiter laufen, die nun endlich mal stabil zu übertragen scheint.
Heute Nacht blieb das Storchennest erstmals leer. Üblicherweise kommen die Jungstörche nach ihrem Jungfernflug jede Nacht ins Nest zurück, die Eltern hingegen schlafen bereits seit längerem außerhalb des Nestes. Dass das Nest nun leer geblieben ist, sollte ein Hinweis darauf sein, dass diee Jungen in den Süden abgeflogen sind.
Dies wäre allerdings viel zu früh, wenn man die übliche Entwicklung von Jungstörchen in Betracht zieht. Der erste Jungfernflug dürfte am 16. Juli gewesen sein. Ungefähr 40 Tage müsste man erfahrungsgemäß drauf rechnen, um den Abflug zu bestimmen. Das wäre dann Ende August. Wenn man nun noch betrachtet, dass unser Nachzügler erheblich entwicklungsverzögert aufgewachsen ist, hätte ich eher mit einem Abflug Anfang September gerechnet. Er hat seinen ersten regulären Flug erst Ende Juli absolviert.
Rechnet man anders und betrachtet das Schlüpfdatum, dann past es schon eher. Wir können dieses nicht genau bestimmen. Bereits am 30. April schrieb ich, dass sich das Verhalten der Störche geändert hatte und ich mit Küken rechne. Erst am 13. Mai hatten wir einen ersten Beweis für Küken. Vom Schlüpfen zum Abflug kann man grob 100 Tage ansetzen. Dann wäre jetzt der frühest mögliche Termin, gerechnet am dem 13. Mai sollte es doch noch etwas dauern.
Wenn man allerdings betrachtet, dass die Störche sich in den Saalewiesen längst mit den Westheimern zusammengeschlossen hatten und deren Entwicklungsstand kennt, dann wäre eine gemeinesame Abreise zum jetzigen Zeitpunkt durchaus denkbar. Wir werden es noch etwas beobachten.
Gestern saßen jedenfalls nur noch die Elternstörche im Nest. Auch dieses Verhalten ist sehr typisch für die Zeit nach dem Abflug der Kinder. Vielleicht ist die spannende Storchensaison bereits für dieses Jahr beendet. Vielleicht.
Das Jahr begann so harmlos, dann sorgten unsere Störche für allerhand Luftanhalten. Zunächst verfehlte ein Jungstorch bei Flugübungen das Nest und war drei Tage am Boden, um es erst nach einer „Zwangsernährung“ wieder nach oben zu schaffen. Dann wurde einem zweiten Storch der Strick am Bein zum Verhängnis, so dass er nach seinem Jungfernflug kopfüber unter dem Nest hängen blieb. Auch dieser konnte gerettet werden und flog ein Tag später zurück ins Nest. Beide Ereignisse sorgten für ordentlich Verspätung im Auflauf. Zumal der Storch mit dem Strick daraufhin nochmal etwas länger brauchte, ehe er einen zweiten Versuch wagte. Dabei waren unsere Störche ohnhin schon hinten dran.
Aber jetzt läuft alles wieder nach Plan. Die Storchenfamilie kann tagsüber als große Gruppe in den Saalewiesen beim Futtersuchen beobachtet werden. Dabei haben sie sich sogar mit anderen (vermutlich den Westheimer Störchen) zusammengeschlossen. Denn manchmal sind es 8 bis 10 Störche, die dort als Gruppe unterwegs sind. Sogar mit Grau- und Silberreiher, ein schöner Anblick.
Auch heute Abend kamen die vier Jungen wieder ins Nest zurück. Nach wie vor zeigen sich die drei großen Geschwister sehr fürsorglich und sorgen sich um das Jüngste. Wenn der Plan nun normal weiterläuft, dann dürften die Störche noch bis in die erste Septemberwoche in Hammelburg bleiben. Wenn sie die Zeit wieder aufholen, dann vielleicht auch nur bis Ende August.