Endlich erster Jungfernflug

Heute um 14:48 Uhr ist der erste Jungstorch relativ spontan vom Nest abgehoben und davon geflogen. Die beiden Geschwister schauten ihm noch nach. Kurze Zeit später landete er unterhalb des Nestes auf dem Dach des Mönchsturm. Dort ruhte er sich mehrere Stunden aus.

Foto: Sebastian Vogler

Gegen 18:40 Uhr wagte er dann den nächsten Absprung, drehte eine kurze Runde, schaffte aber nicht die Höhe des Nest zu erreichen. Deshalb landete er unmittelbar unterhalb des Nestes.

Ich änderte die Position der Kamera, so dass er dort auch beobachtet werden konnte. Nach zwei weiteren Anläufen schaffte er es dann, direkt im Nest zu laden.

Um 19:11 Uhr wurde er dann von beiden Geschwistern mit hörbarem Geklapper im Nest begrüßt. Der mehr als vier Stunden dauernde Ausflug hatte dem Storch aber offenbar zugesetzt, denn bald danach saßen alle drei am Nestboden. Morgen zieht hoffentlich das nächste Geschwisterchen nach.

Eines haben wir heute auf jeden Fall lernen dürfen, nämlich dass der Jungfernflug auch ohne adulte Vorbilder möglich ist, allerdings bei uns vier Tage später als im Mittel zu erwarten gewesen wäre.

Fütterung

Immer wieder erreicht uns die Frage, wie es mit der Fütterung weitergeht: Aktuell konnten wir beobachten, dass die Fische nicht gerne gefressen werden. In den letzten Tagen haben wir möglicherweise zu viel gefüttert, so dass die Störche eine Auswahl hatten und daher die Fische kaum anrührten. Wir werden in den nächsten Tagen daher deutlich weniger Futter nach oben bringen. Wenn die Störche sich außerdem gleich auf das Futter stürzen (weil sie Hunger haben), dann ist die Nahrung auch wesentlich wasserhaltiger und wir können leichter mit Wasser versorgen.

Andere Lösungsansätze sind noch in der Diskussion.

3 Kommentare

  1. Bekam einen Tipp von einer lieben Hammelburgerin, der die jungen Störche sehr ans Herz gewachsen sind, dann die Aufnahmen hier gesehen, Phantastische Bilder und Texte. Danke schön !

  2. Klasse! Das zeigt, dass Störche das Fliegen nicht erlernen müssen, sondern es einprogrammiert ist. Wegen dem späten Zeitpunkt würde ich mir keine Gedanken machen, auch andere Störche sind in diesem Jahr recht spät ausgeflogen. Bleibt nur zu hoffen, dass das mit dem Futter suchen genau so angeboren ist.

  3. Ich habe mal einen jungen Spatz mit der Hand aufgezogen. Irgendwann ist er im Wohnzimmer rumgeflogen und dann, als wir ihn in die Freiheit entlassen haben, kam er erst stündlich, dann am Abend wieder, um sich Futter zu holen und einige Tage später gar nicht mehr. Das ist alles Instinkt und die Futtersuche werden sie lernen bei Artgenossen. Störche sind ja durchaus gesellige Vögel und schließen sich anderen an. Also alles entspannt und ein toller Erfolg. Das alles so aus der Nähe betrachten zu können ist wirklich spannend. Lieben Gruß und Dank!

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