Ausflug

Nach wie vor hat nur einer der Jungstörche den ersten Absprung geschafft. Dieser ist allerdings schon wesentlich geübter im Anfliegen des Nestes und Laden in der nahen Umgebung. Außerdem erkundet er langsam das nahe Umfeld. Gerade sitzt er auf dem Schornstein der Grundschule.

Vom Nest aus können ihn die Geschwisterkinder unmittelbar sehen. Vielleicht lockt es sie auch ein wenig aus dem Nest heraus. Der zweite Jungstorch könnte längst den Absprung wagen.

Das Füttern gestaltet sich nach wie vor schwierig. Die Störche fressen wesentlich weniger als in der vergangenen Woche.

Technik

Die akutell eingesetzte Technik ist für das warme Wetter überhaupt nicht geeignet. Die Temperaturen gehen häufig so hoch, dass die Kameras kurz abschalten. Dann gehen sie leider nicht wieder an. Bitte scheuen Sie sich nicht, mich umgehend anzurufen, wenn das Bild hängt. Ich kann es fast von überall fernsteuern, muss es aber wissen.

Die warmen Dächer erhöhen außerdem das Luftflimmern. Das kennen wir schon aus vergangenen Jahren, als die Technik noch im Kirchturm war. 120 Meter heiße Luft verschlechtern das Bild ungemein. Jetzt sind wir nicht mehr so hoch, wie damals auf dem Kirchturm. Der Blick geht daher näher an den heißen Dächern vorbei. Deshalb ist das Bild immer wieder sehr unscharf oder hüpft sogar.

Aktueller Stand

Am gestrigen Freitag hat (vermutlich) der selbe Jungestorch weitere Flüge unternommen, saß auch wieder einige Stunden unter dem Nest. Pünktlich zum Füttern ist er dann aber wieder hoch ins Nest geflogen. Zwischenzeitlich klappt das schon besser. Auch ein kurzer Rundflug am Abend verriet, dass er zwischenzeitlich ganz gut an Höhe gewinnen kann.

Heute Morgen hat er dann bereits mehrfach eine kurze Runde gedreht, die jeweils zuverlässig direkt im Nest endete. Mindestens ein weiterer Storch lässt sich dadurch offenbar anspornen. Er macht ordentlich Flugübungen, hat aber den Absprung noch nicht gewagt.

Rückflug ins Nest

Gestern habe ich keine Fische mehr gefüttert und die Futtermenge deutlich reduziert. Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass sie die Fische nicht bevorzugen und diese dann teilweise aus dem Nest werfen. Auch ein „Zuviel“ an Küken führt zur Entfernung aus dem Nest. Nur die Mäuse werden konsequent gefressen. Wer unter dem Turm läuft muss damit rechnen, dass er von den Störchen „gefüttert“ wird und Futter abbekommt 🙂

Endlich erster Jungfernflug

Heute um 14:48 Uhr ist der erste Jungstorch relativ spontan vom Nest abgehoben und davon geflogen. Die beiden Geschwister schauten ihm noch nach. Kurze Zeit später landete er unterhalb des Nestes auf dem Dach des Mönchsturm. Dort ruhte er sich mehrere Stunden aus.

Foto: Sebastian Vogler

Gegen 18:40 Uhr wagte er dann den nächsten Absprung, drehte eine kurze Runde, schaffte aber nicht die Höhe des Nest zu erreichen. Deshalb landete er unmittelbar unterhalb des Nestes.

Ich änderte die Position der Kamera, so dass er dort auch beobachtet werden konnte. Nach zwei weiteren Anläufen schaffte er es dann, direkt im Nest zu laden.

Um 19:11 Uhr wurde er dann von beiden Geschwistern mit hörbarem Geklapper im Nest begrüßt. Der mehr als vier Stunden dauernde Ausflug hatte dem Storch aber offenbar zugesetzt, denn bald danach saßen alle drei am Nestboden. Morgen zieht hoffentlich das nächste Geschwisterchen nach.

Eines haben wir heute auf jeden Fall lernen dürfen, nämlich dass der Jungfernflug auch ohne adulte Vorbilder möglich ist, allerdings bei uns vier Tage später als im Mittel zu erwarten gewesen wäre.

Fütterung

Immer wieder erreicht uns die Frage, wie es mit der Fütterung weitergeht: Aktuell konnten wir beobachten, dass die Fische nicht gerne gefressen werden. In den letzten Tagen haben wir möglicherweise zu viel gefüttert, so dass die Störche eine Auswahl hatten und daher die Fische kaum anrührten. Wir werden in den nächsten Tagen daher deutlich weniger Futter nach oben bringen. Wenn die Störche sich außerdem gleich auf das Futter stürzen (weil sie Hunger haben), dann ist die Nahrung auch wesentlich wasserhaltiger und wir können leichter mit Wasser versorgen.

Andere Lösungsansätze sind noch in der Diskussion.

Fütterung Mittwoch

Heute haben mehrere Störche in der Stadt für die Annahme gesorgt, dass unsere Störche ihren Jungfernflug absolviert haben könnten. Dem ist aber nicht so. Nach wie vor sind sie mit Flugübungen beschäftigt, wagen sich aber noch nicht aus dem Nest.

Auch das Füttern verlief heute ähnlich ruhig wie gestern. Sie stürzen sich nicht mehr auf das Futter, sondern verhalten sich eher ruhig. Gefuttert wird über den ganzen Tag verteilt. Vermutlich füttern wir immer noch zu viel.

Leider fiel die Kamera immer wieder mal aus – sie ist für diesen Einsatz einfach nicht gedacht. Deshalb haben wir nicht lückenlos beobachten können.

Auch heute kein Flug

Auch am heutigen Montag haben die Jüngstörche noch keinen Jungfernflug absolviert. Ein wenig hatte ich den Eindruck, dass sie auch in Sachen Flugübungen heute nicht ganz so aktiv waren wie gestern. Auch beim Füttern haben sie sich heute erstmals nicht auf’s Futter gestürzt.

Für morgen hätte ich den ersten Jungfernflug erwartet. Den berechne ich aus dem Mittelwert der vergangenen Jahre plus zwei Tage Reifeverzögerung, aufgrund der Umstände. Nun stellt sich die Frage, ob die Abwesenheit der adulten Vorbilder auch noch einen Einfluß haben könnte. Und ob wir das Füttern vielleicht sogar reduzieren oder einstellen sollten, damit wir es der Natur nachmachen.

Noch kein Jungfernflug heute

Im Lauf des Sonntags gab es keinen ersten Absprung. Dafür nahmen die Flugübungen in den letzten beiden Tagen massiv zu. Auffallend bleibt, dass ein Jungstorch deutlich häufiger als die anderen in der Hocke sitzt. Es könnte sein, dass die beiden Erstgeschlüpften Störche deutlich früher abspringen, als das Geschwisterchen.

Am Abend habe ich die Technik etwas verändert. Jetzt blickt ein anderes Teleskop auf das Nest. Das hat eine kürzere Brennweite und ist daher optisch nicht ganz so nah am Nest. Für Flugübungen ist das besser geeignet, weil wir dann etwas mehr „Umgebung“ sehen können. Auch für Besuche fremder Störche wäre es übersichtlicher. Außerdem hält die Bauart des Teleskops den Schärfepunkt über den Tag verteilt besser als das gestrige. Da die Technik im Dach doch ziemlich warm wird, läuft jetzt eine Kühlung der Kamera mit.

Statistisch wäre heute Jungfernflug

Wenn man die Statistik der letzten Jahre auswertet, dann stünde heute der Jungfernflug der ersten beiden Küken an. Gestern und heute konnte man auch ordentlich Übung der Störche beobachten. Teilweise können sie sich schon richtig hoch über das Nest heben, sogar bis aus dem Bild heraus. Auch heute morgen macht ein Küken schon fast einen „nervösen“ Eindruck, als würde es gerne, traue sich aber noch nicht.

Andererseits gehe ich davon aus, dass es aufgrund der Umstände auch zu leichten Entwicklungsverzögerungen kommen kann. Das ist aber reine Vermutung. Wir dürfen gespannt bleiben, was heute passiert.

Das Foto ist von gestern. Schön ist auch der „bewundernde“ Blick der Geschisterstörche.

Fremdstorch im Nest

Kurz vor zwölf Uhr sind mehrer Störche um den Mönchsturm gekreist. Und ebenfalls mehrmals landete einer davon sogar im Nest. Es handelt sich dabei um einen Jungstorch aus diesem Jahr. Er könnte aus Westheim stammen. Auffällig daran ist, dass die hammelburger Jungstörche diesen kaum abwehren. Sie verscheuchen nur sehr zögerlich, während sie deutliche Abwehrreaktionen zu fremden adulten Störchen zeigen.

Vielleicht aber sind diese Besuche gar nicht so schlecht. Unseren Störchen fehlen immerhin die Vorbilder, die zeigen, dass man weg fliegen kann und die Welt nicht nur daraus besteht, auf die nächste Fütterung zu warten.

Aber schauen Sie selbst und zählen Sie genau!

Fütterung Freitag

Heute kam mal wieder eine hochauflösende Kamera zum Einsatz. Da ich die Fütterungsmaschine (samt Kamera) nicht gleichzeitig halten und die Kamera fernsteuern kann, sind das keine perfekten Bilder, aber schön anzuschauen sind unsere drei Jungstörche trotzdem.

Deutlich ist zu erkennen, dass diesmal keine Futterreste im Nest lagen. Allerdings war gestern auch kein Fisch dabei, an den gehen die Störche nämlich nicht sofort. Wenn der Essenvorrat aber knapp wird scheinen sie die Fische trotzdem nicht zu verschmähen. Sonst würden wir sie ja oben finden.

Fütterung Donnerstag

Nachdem ich gestern bei der Fütterung nicht dabei war, gibt erst heute wieder ein kleines Video. Nach wie vor würde ich einschätzen, dass die Störche für ihr Alter noch deutlich zu wenige Flugübungen machen. Man kann sie zwar immer wieder mal beobachten, aber aus vergangenen Jahren kennen wir da eigentlich ein höheres Engagement.

Fütterung Dienstag

Auch heute ist wieder ein Video von der Fütterung entstanden. Deutlich kann man erkennen, dass zwischenzeitlich alle drei Jungstörche kupferfarbene Schnäbel bekommen. Sehr spannend im Video sind auch die Geräusche, welche die Störche in Erwartung des Futters von sich geben.

Immer wieder kann man die Jungstörche bei Flugübungen beobachten. So auffällig wie wir es aus vergangenen Jahren kennen, ist es noch nicht.

Heute erreichte mich die Anfrage, wann die Jungstörche wohl zum ersten Mal das Nest verlassen und ihren Jungfernflug antreten. In den letzten Jahren haben die Jungstörche im Mittel am 63. Tag ihren ersten Flug gewagt. Das wäre in diesem Jahr dann der 18. Juli. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es aufgrund der Umstände zu leichten Reifeverzögerungen kommt. Außerdem könnte das jüngste Geschwisterchen auch an einem späteren Tag abfliegen. Zwischen dem 18. und 20. Juli sollten wir daher die Augen offen halten.

Wie groß sind die Küken?

Die provisorische Kamera hat durchaus ihre Tücken. Heute hing das Bild wieder, es ruckelt sowieso und im Laufe des Tages wird das Bild auch unscharf. Einen großen Vorteil hat die neue (alte) Technik aber doch, denn wir können nun die Größe der Störche wieder vermessen. Und die bringen ordentlich Spannweite zusammen. Maßangaben sind in cm

Wieder Livestream und Fütterung

Seit heute Mittag ist wieder ein Livestream vom Storchennest verfügbar. Mit der Kamera habe ich allerdings den Turm verlassen und arbeite jetzt wieder mit einer ähnlichen Technik, wie vom Kirchturm. Leider hatte ich für diese Methode keine Kamera parat, so dass ich meine Astrokamera ASI2600MC zweckentfremden musste. Diese ist für solche Aufnahmen überhaupt nicht optiert, weshalb viel zu viel Bildinformationen gesammelt werden. Dies führt dazu, dass das Bild nicht mehr flüssig läuft. Aber wenigstens können Sie etwas sehen.

Bei der Fütterung am heutigen Tag wurde klar, dass wir die Ration wieder etwas erhöhen sollten. Deshalb haben wir heute mehr Futter für Morgen eingeweicht (die gefrorenen Küken und Mäuse werden zum Auftauen in Wasser eingelegt). Außerdem schauen die drei heute schon wieder wesentlich besser als als gestern. Aber schauen Sie selbst:

Fütterung Freitag

Der Regen wollte heute auch in Hammelburg nicht aufhören. Das hat sich nicht nur in mehreren Gebäuden der Stadt deutlich gemacht, sondern auch im Storchennest. Als unsere „Fütterungsmaschine“ heute mit Kamera das Nest erreichte, sahen die Küken schon sehr bemitleidenswert aus. Aber sie sind alt genug, um mit dem Wetter gut zurecht kommen zu können. Offenbar aber ist der Futterbedarf an solchen Tagen durchaus höher als an warmen Tagen, denn bisher konnten wir nicht beobachten, dass mit der zweiten Ladung nach oben bereits die erste aufgefuttert war. Heute war das aber so. Das sollte morgen nochmal genau beobachtet werden, damit wir gegebenenfalls unsere Menge anpassen können.

Fütterung Donnerstag

Heute haben wir die Fütterung einmal mit einer anderen hochauflösenden Kamera aufgenommen, die das Bild direkt nach unten sendet. Das gibt uns einen besseren Überblick über die Situation am Nest, weil wir live sehen können, was wir gerade tun. Weil die Kamera direkt an der Fütterkonstruktion hängt, wackelt das Bild natürlich ordentlich. Außerdem muss man im Turm allmählich Wespen ausweichen, die sich dort ebenfalls aufhalten. Trotzdem wollen wir Ihnen die Bilder nicht vorenthalten.

Deutlich ist zu erkennen, dass die Jungstörche das Futter des Vortags gänzlich aufgegessen haben. Andere Aufzeichnungen verraten aber auch, dass am Vormittag noch etwas vom Vortag da ist. Die Portionierung scheint also angemessen zu sein.

Die Entwicklung der Jungstörche verläuft super. Deutlich ist zu erkennen, dass alle Störche nun auch stehen. Bisher hatte das Jüngste oft aus geduckter Stellung nach Futter geschnappt.

Dann habe ich noch gute Nachrichten für alle, die auf eine Übertragung warten. Wir werden in absehbarer Zeit wieder Livebilder senden, damit die Flugübungen und später auch der Jungfernflug beobachtet werden können.

Fremdstorch am Nest

Gestern um 11:55 Uhr konnte ein adulter Storch am Nest beobachtet werden. Es handelt sich dabei allerdings nicht um Jakob, da dieser Fremdstorch zweifelsfrei beringt war. Außerdem geht ein großes Küken in Abwehrhaltung, die anderen beiden in Deckung. Der Fremdstorch „attakiert“ den Jungstorch daraufhin, allerdings nur sehr leicht.

Fotos und Film: Sebastian Vogler

Fütterung vom Dienstag

Heute konnten wir mal wieder eine Kamera mit der Fütterung nach oben führen. Deutlich ist dabei zu erkennen, wie die Küken bereits auf das Futter warten und sich auch sofort darauf stürzen. Am Ende des Film bleibt zwar noch ordentlich Futtervorrat im Nest, aber der ist bis zur nächsten Fütterung verschwunden.

Täglich erreichen mich mehrere Anrufe und eMails wegen der Störche. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie es den Störchen geht, sondern auch, wann wir wieder übertragen. Eine einfache Antwort darauf habe ich aber noch nicht. Ich wäre jedenfalls längst einsatzbereit. Die Technik könnte morgen bereits loslegen.

Was aber im Hintergrund abläuft kann sich aber kaum jemand vorstellen. Und ich tue mir schwer das zu beschreiben, ohne irgendjemanden heftig auf die Füße zu treten oder meine Wut heraus zuschreiben.

Der Wunsch nach neuen Bilder ist jedenfalls immens. Längst warten ganze Schulklassen darauf, dass die Übertragung weiter geht. Die Störche sind so vielen Menschen ans Herz gewachsen. Aber so, wie es 82 Mio Viorologen in Deutschland gibt, gibt es auch unzählige Storchen- und Blitzexperten.

Hier nochmals eine andere Sicht auf die Fütterung von Sebastian Vogler:

Fütterung Samstag

Wir haben uns eine Konstruktion gebastelt, mit der wir die Störche zügig und unkompliziert füttern können. Ohne dass wir dabei gesehen werden. Das hat drei Vorteile: a) die Störche werden nicht verschreckt, b) es wird dabei genug Feuchtigkeit nach oben transportiert und c) alle Küken bekommen etwas ab.

Weil die Konstruktion auch gleich eine Kamera angeheftet hat, können wir – zwar verwackelt – die Fütterung in Teilen dokumentieren und zeigen. Und dabei ist deutlich zu sehen, dass alle drei Küken ausreichend zu essen bekommen.

Zum ansehen hier klicken oder oben auf die Überschrift. Es lässt sich als Film leider nicht direkt einbinden.

Störche bleiben in Hammelburg

Zwischenzeitlich ist die Entscheidung gefallen, dass die Jungstörche in Hammelburg bleiben und bis zum Erstflug im Nest mit Futter versorgt werden. Es hat sich dazu längst mit Unterstützung des BN ein kleines Team gebildet, das abwechselnd das Füttern übernehmen wird.

Dabei soll angestrebt werden, dass die Jungstörche immer ungefähr zur selben Zeit gefüttert werden. Täglich etwa um 14 Uhr herum. Die Störche bekommen derzeit überwiegend aufgetaute Küken. Etwa 3,5 kg pro Tag.

Obwohl hier unzählige Anfrangen wegen der Kameras ankommen kann ich derzeit noch keine verbindliche Aussage treffen, ob sie wieder installiert werden (dürfen). Ich selbe wäre mit der Technik bereits startklar, allerdings habe ich nur Kameras, die direkt am Turm eingesetzt werden müssten. Für Teleaufnahmen, wie damals vom Kirchturm aus, ist momentan keine Technik vorrätig und auch kein Gebäude hoch genug um annähernd gute Aufnahmen zu erzielen.

Morgen werde ich möglicherweise wieder einige Bilder schießen können, heute war ich leider nicht in Hammelburg.

Fütterung

Heute konnten wir die Fütterung einmal mit der Kamera festhalten. Insbesondere ging es um die Fragestellung, ob alle drei Jungstörche gleichermaßen fressen. Und jetzt die gute Nachricht: das tun sie.

Alle drei kämpfen gleichermaßen um das Futter. Das Kleine neigt dazu, dies in geduckter Stellung zu tun und wird deshalb vielleicht von unten nicht so gut gesehen. Aber es besteht nicht ansatzweise Zweifel, dass die drei inetwa gleichmäßig viel bekommen.

Im Bild kann man schön sehe, wie ein Jungstorch aus versteckter Stellung heraus das Futter schnappt.

Morgen soll sich entscheiden, ob die Störche in Hammelburg bleiben und dann auch weiterhin von uns gefüttert werden bis sie groß genug sind, um das Nest zu verlassen und selbst Futter zu finden oder am Boden zu bekommen.

Im Moment erhalten ich sehr viele Anfragen, auf welches Konto man für die Technik spenden könnte. Ich freue mich natürlich darüber, wenn ich an den Kosten nicht alleine hängen bleibe. Aber ich kann ihnen derzeit noch nicht versichern, ob die Installation der Kamera geduldet wird. Ich hielte es nicht für angemessen, wenn sich jemand an den Kosten beteiligt und ich am Schluss keine Bilder mehr liefern dürfte.

Sobald das geklärt ist, werden Sie sicherlich Kontaktdaten erhalten. Sowohl für die Technik als vielleicht auch für das Futter (falls das gebraucht wird, aber da bin ich im Moment nicht im Bilde).

Alle Küken leben

Von zuhause aus kann ich leider keine sehenswerten Bilder schießen. Die Situation im Nest lässt sich allerdings abschätzen. Jakob konnte ich immer noch nicht sichten. Alle drei Küken sind im Nest und sie leben auch noch.

Gestern gab es einige Anrufe, dass das jüngste Küken vom Futter nichts annehmen würde. Das lässt sich aktuell nicht zweifelsfrei belegen, weil wir es so detailreich nicht lückenlos dokumentieren können. Derzeit sind keine Kameras vor Ort installiert. Dass aber alle drei Küken noch leben (weil sie stehen oder sich eindeutig selbst bewegen), das kann zuverlässsig zusammengefasst werden.

Immer wieder wird der Wunsch nach neuen Kameras geäußert und die Bereitschaft sich fianziell zu beteiligen. Bis auf wenige Teile ist auch bereits Ersatz organisiert. Die vielen Anrufe, die hohe Anteilnahme und der explizite Wunsch von so vielen Menschen, dass wir die Technik wieder aufbauen, wird in Hammelburg sicher nicht überhört.

Mich erreichten Zuschriften von Einrichtunge (Gaststätten, Arztpraxen), in denen die Störche permanet zu sehen waren. Auch in vielen Büros und zuhause ist das so. Manch Kindergarten hatte die Bilder laufen und das Thema aufgenommen. Auch die Zuschriften von Lehrern habe ich erhalten, die das „Bildungsangebot“ vermissen. Wir werden uns alle Mühe geben, dass wir dieses Angebot wieder herstellen können.

Allerdings steht noch nicht fest, ob die Störche im Nest bleiben und dort gefüttert werden oder ob sie doch noch in eine Aufzuchtstation kommen.

Blitze: welche Rolle spielt die Technik?

Ab und zu erreicht mich die Frage, ob die Technik und insbesondere die Metallstange einen Einfluß darauf gehabt haben könnte, dass der Blitz eingeschlagen hat. Das ist eine Frage, der wir vor der Installation der Technik sehr ausführlich (u.a. mit fachlicher Beratung) nachgegangen sind.

Metalle haben zwar einen Einfluss auf einen Blitzeinschlag, aber sie ziehen sie nicht an. Auch dann nicht, wenn Sie schon tausendmal erklärt bekommen haben, dass Sie nicht mit Metallschmuck oder Regenschirm bei Gewittern spazieren gehen sollen. Wäre dem so, dann müssten Blitze regelmäßig in Fahnenstangen und Laternen einschlagen. Oder in den Baukran am Marktplatz, der noch dazu höher ist. Oder in die Kirchturmspitze. Oder in viele Häuser, die ja sogar extra einen Blitzableiter aus Metall auf dem Dach haben. Oder das Storchennest, das ja selbst auch aus Metall ist.

Metall hat insofern einen Einfluss, dass es den Blitz besser ableitet. Und genau das hätte dem Nest sogar zu Gute kommen können, da der Blitz über eine Metallstange hätte abgeleitet werden können. Allerdings ist unsere Metallstange nicht wie ein Blitzableiter geerdet. Sie ist einfach nur da oben. So wie das Nest selbst eben auch. Daher erhöht unsere Stange die Gefahr nicht, verbessert sie aber auch nicht. Und genau das war die Überlegung bei der Installation: die Situation möglichst so zu lassen, wie sie die Störche für sich gewählt haben.

Betrachten wir den Turm aus Sicht des Blitzes: Bevor der Blitz auf der Erde einschlägt ist er schon hunderte, oft tausende Meter unterwegs. Er entscheidet nicht schon über den Wolken, wo er unten einschlägt. Er schlägt nach unten durch. Und erst auf den letzten Meter „entscheidet“ sich, wo der Blitz einschlägt. Da sind höher liegende Gegenstände, Gebäude oder Pflanzen besonders in Gefahr, da sie sich dem Blitz quasi entgegenstrecken. Dennoch zeigen Statistiken, dass der erhöhte Punkt nicht automatisch der Einschlagspunkt wird. Sonst hätte es ja auch die Kirchturmspitze beider Kirchen werden können (die beide mit Metall enden).

Dann gibt es noch den Effekt der Spitzenendladung. Unsere Kamerastange besitzt aber ein abgeflachtes Dach. Da birgt das Storchennest vermutlich die größere Gefahr, außerdem dürfte es besser geerdet sein als unsere Stange, die in trockenem Holz verankert ist. Kleiner Hinweis: beim Regenschirm kann dieser Effekt zu Tragen kommen, weshalb man die Benutzung durchaus überdenken kann.

Zusammenfassung: Die Elektronik ist zwar jetzt Schrott, aber sie hat dem Blitz nicht zugewunken, dass er in sie einschlagen möge.

Fütterung

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt dürfte noch keine eindeutige Entscheidung gefällt worden sein. Es gibt aber zwei wesentliche Optionen:

  1. Die Storchenküken kommen in eine Wildtierstation. Im Gespräch ist eine Einrichtung in oder Nahe Coburg
  2. Die Küken werden hier gefüttert, bis sie groß genug sind um zu fliegen. Dabei stellt sich aber die wesentliche Frage, ob sie ohne adulte Vorbilder genauso fliegen und Futterfangen lernen.

In jedem Fall ist es an der Zeit zu füttern. Und genau das passiert gerade in diesem Moment. Wie es dann genau weiter geht, werden ich hier weiterhin schreiben.

Bergung der Küken geplant

Trotz einer Vielzahl von Anrufen haben wir Jakob nicht im Nest sichten können. Nun hoffe ich darauf, dass die untere Naturschutzbehörde grünes Licht gibt, um die Küken holen zu können. Dann werden sie vermutlich in eine Wildtierstation nach Coburg gebracht.

Unterdessen erreichte mich heute ein Bild von Martin Gärtner aus Thulba. Es zeigt sehr wahrscheinlich den Blitz, der in den Mönchsturm einschlug. Die Aufnahme entstand um 23:41 und passt nach Vermessung der Richtung exakt.

Foto: Martin Gärtner

Immernoch keine Gewissheit

Im Laufe des Tages erreichten uns viele Anfragen und Hinweise auf den Verbleib von Jakob. Da die Küken zwischenzeitlich schon sehr groß sind, werden Sie oft für die Elternstörche gehalten. Alle Überprüfungen von Sichtungen im Nest zeigten aber „nur“ die Küken. Von Jakob gibt es nach wie vor keine Spur.

Wenn Sie zweifelsfrei erkennen, dass ein Storch einen roten Schnabel hat, wenn er im Nest steht oder ein Storch das Nest anfliegt, dann kann das ein sehr deutlicher Hinweis auf Jakob sein. Aber solch eine Meldung liegt uns bis jetzt nicht vor.

Die Küken werden sehr wahrscheinlich heute noch nicht geborgen. Wenn Jakob nicht mehr auftaucht, dann aber wahrscheinlich morgen. Wir informieren Sie weiter.

Technik

Immer wieder mal tauchte auch die Frage auf, warum die Kameras abgebaut sind. Sie haben – wie die ganze restliche Technik – den Blitzeinschlag nicht überlebt. Der Blitz hat so eine unglaubliche Kraft, dass er die Ziegel durchschlagen und die Geräte restlos verkohlt hat. Sämtliche Stecker sind aus den Dosen gerissen, die Kabel sind teilweise verdampft. Alle Gehäuse sind aufgeplatzt. Es schaut aus wie auf einem Schlachtfeld. Da ist nichts zu retten.

Bis jetzt noch kein Beweis für Jakob

Das wissen wir bisher sicher: Adele hat den Blitzeinschlag nicht überlebt. Jakob dürfte noch leben, denn wir konnten ihn im nahen Umfeld nicht finden. Er liegt auch nicht im Nest, wie zwischenzeitlich einige Aufnahmen belegen. Die Küken sind dafür alle fit.

Im Lauf des Tages wird noch eine Entscheidung gefällt, wie es mit ihnen weitergeht. Wenn Jakob nicht zurück kommt, dann werden wir sie wohl umsiedeln müssen. Bisher gibt es keinen Hinweis auf Jakob. Es gibt einige Anrufe über Störche nahe der Erdfunkstelle. Das dürften aber die Westheimer sein. Sicher wüßten wir es erst, wenn Jabok im Nest landet. Da die Jungstörche schon sehr groß sind, gab es auch einige Anrufe, dass Jakob im Nest wäre. Bisher hat sich das aber noch nicht bestätigt.

Warum ausgerechnet Adele der Blitz tötlich getroffen hat ist schwer zu erklären. Den Bruchteil einer Sekunde vorher steht sie noch neben Jakob, der von seiner Position und Größe wesentlich höher wäre als Adele. Das Bild ist unmittelbar vor dem Einschlag entstanden (es ist die letzte Aufnahme), zufällig hat eine Kamera aufgezeichnet, nicht nur übertragen.

Auch die Küken wurden vom Blitz verschont. Er bahnte sich seinen Weg u.a. durch die Dachziegel (einige davon wurden förmlich zersprengt) durch das Dach, folgte dann den Kabeln und zerstörte jede Elektronik völlig. Manche Kabel sind sogar verdampft. Sie existieren quasi nicht mehr.

Wir brauchen Ihre Hilfe

Leider wissen wir derzeit nicht, was mit dem zweiten Elternstorch passiert ist. Sicher ist, dass einer der beiden (bei grober Ansicht vermute ich Adele, kann mich aber auch täuschen) gestorben ist. Die Küken leben alle drei!

Bitte halten Sie die Augen offen. Wenn Sie einen Altstorch (mit rotem Schnabel) im Nest sehen, dann informieren Sie bitte die Naturschutzbehörde (Tel.0971-8014085, Herr Franz und falls dieser nicht erreichbar : 0971 801-4095, Frau Kleinwächter).

Wenn Sie einen Storch in den Saalewiesen bei Hammelburg (nicht Westheim) sehen, dann informieren Sie bitte mich (0170-8525180, Christian Fenn).

Ein Storch in den Wiesen macht zwar Hoffnung, ist aber noch kein Beweis für das Überleben der Elterstörche. Es könnte auch ein Westheimer Storch oder ein fremder Storch sein. Erst wenn ein Storch (mit rotem Schnabel) direkt im Nest steht (ohne die Küken zu attakieren) wissen wir, dass ein Elternstorch überlebt hat. Dann hätten wir gute Möglichkeiten, die Jungstörche durchzubringen.

Ansonsten müssten wir andere Entscheidungen fällen.