Besuch vom Storch

Heute Morgen hatten wir mal daheim Besuch von einem Storch. Er begrüßte uns vom Dach des Flüchtlingsheim. Wie sich aber schnell herausstellte, war es keiner von unseren beiden Störchen, denn die saßen zeitgleich in ihrem Nest. Schön anzuschauen war es trotzdem.

Regen, Regen und Regen

So nass haben wir unsere Störche dieses Jahr noch nicht gesehen. Glücklicherweise haben sie ihr Nest wirklich gut gebaut. Es ist noch sehr wasserdurchlässig, so dass es auch wieder zügig trocknen kann.

Immer wieder kommen Kommentare an, die unter falschem Namen geschrieben wurden. Anders als die Störche derzeit, werden unsere Leser ja alle einen Namen haben. Und den bitte ich Sie auch anzugeben. Kommentare, die ganz offensichtlich unter falschem Namen geschrieben sind, schalte ich nicht frei.

Wieder fremde Störche

Um 14:39 Uhr bekamen unsere beiden Störche mal wieder Besuch von zwei fremden Störchen. Der kurze Kontakt verlief jedoch verhältnismäßig friedlich. Außer einem kurzen „Anfliegen“ des Nests war nichts weiter zu beobachten.

Screenshot: Christian Merz

Unterdessen haben unsere Ströche immer noch keinen Namen. Bis Sonntag hatte ich angekündigt Vorschläge anzunehmen. Aber es sind jetzt schon soo viele Namen hier angekommen, dass ich damit keine Umfrage starten kann. Deshalb habe ich die Klasse 4b der Grundschule am Mönchsturm (die slebst auch einen Vorschlag machte) gebeten, mir eine Vorauswahl zu treffen. Ab Sonntag werde ich diese dann zur Abstimmung stellen, damit alle Gäste und Hammelburger mitentscheiden können.

Regen

Der Regen war nicht sonderlich stark heute Nacht, dafür verhältnismäßig lange. Da zeigt sich dann auch der Nachteil des hohen Nestes. So ganz ohne Blätterdach bekommen die Störche alles ab. Anfangs perlt das Wasser noch schön von den Federn ab und die Störche trotzen dem Niederschlag. Mit der Zeit sieht man ihnen den Niederschlag aber immer deutlicher an.

Wie sollen unsere Störche heißen?

2009 hatte sich in Hammelburg ein Störchenpaar niedergelassen, das die Hammelburger nach einer Umfrage „Jakob und Adele“ nannten. Jakob konnten wir dabei zweifelsfrei durch seinen Ring erkennen, das Weibchen dazu hieß immer Adele (ob es aber immer die selbe war wußten wir leider nie genau).

Dieses Jahr haben beide Störche keine Ringe. Wir werden Sie nächstes Jahr nicht wiedererkennen. Dennoch ist es an der Zeit ihnen Namen zu geben und sie nicht einfach nur „Storchenmännchen und Weibchen“ zu nennen.

Wie würden Sie die beiden nennen? Schreiben Sie uns ihren Vorschlag bis zum 9. Mai 2021 als Kommentar unter diesen Artikel. Danach starten wir eine kleine Umfrage.

Aktuelle Vorschläge:
Adam und Amalia, Adele und Amadeus, Amanda und Eduard, Anna und Anton, Anna und Bastel, Anton und Lisa, Bernhard und Bianca, Bonny und Clyde, Cäsar und Kleopatra, Emma und Paul, Fix und Foxy (und die Küken später Tick – Trick -Track), Florentine und Fridolin (ein Vorschlag der Klasse 4b der GS am Mönchsturm), Franz und Erna, Frau und Herr Adebar, Gerd und Kunnerla, Ginger und Fred, Gundula und Bernd, Hambert und Burgel, Hamml und Burgl, Hanna und Peter, Hänsel und Gretel, Heidi und Herbert, Heinrich und Emma, Hubert und Susanne, Jakob und Adele (die Störche sollen in Hammelburg immer so heißen, egal welches Paar da ist), Jakob und Maria (angelehnt an Jakob Kaiser und Dr. Maria Probst), Johann und Maria (angelehnt an Johann Froben und Maria Probst), Johanna und Johannes, Jorinde und Joringel, Käthe und Fridolin, Klara und Konrad, Kuni und Heiner, Lilly und Leo, Lotte und Paul, Lucy und Lisl, Luke und Leia, Mari und Schorsch, Marie und Georg, Marie und Max,Max und Emma, Max und Emma, Mira und Jakop, Nils und Nele, Oskar und Frieda (angelehnt an nahe Straßen: Oskar-Röll-Platz und Friedrich-Müller-Straße), Othel und Othila, Paul und Pauline, Paula und Paul, Philo und Sophie, Pünktchen und Anton, Reiner und Reinhilde, Romeo und Julia (angelehnt an die Bronzefigur am Fuße des Mönchsturm), Rosi und Rudi, Sabine und Franz, Schneeflocke und Gwendolyn, Siegfried und Regina, Silvaner und Domina, Sissi und Franz, Susanne und Norbert, Susi und Strolch, Tilli und Bert, Tristan und Isolde

Wir sammeln weiter noch bis Sonntag weiter.

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Spuk am Storchennest?

Die heutige Nacht erschien ganz ruhig. Gegen 22 Uhr stieg das Männchen vom Nest auf die Kamera und steht somit höher als das Nest. Dort hätte es nicht zum ersten Mal übernachtet. Aber dann beginnt der „Spuk“ unter dem Storchennest. Schauen Sie sich den Film einmal an und achten Sie auf den Zweig, der ganz rechts unten in die Bildecke ragt. Wer kommt denn da bis ans Storchennest? Finden Sie eine Erklärung?

Ruhige Nacht

Das war eine sehr ruhige Nacht. Durchgängig brütete das Weibchen die Eier, gelegentlich setzte sich das Männchen dazu. Zwischenzeitlich sollte wir die Gewissheit haben, dass die beiden Störche lediglich drei Eier ausbrüten werden und wir später hoffentlich auch drei Küken beim Schlüpfen beobachten können. Störche legen in der Regel zwischen drei bis fünf Eier. Im ersten Beobachtungsjahr (2009) hatten die beiden Elternstörche Jakob und Adele sogar nur zwei Küken, die leider beide am Aspergillus gestorben waren.

Weibchen kommt spät nach Hause

Unser Storchenweibchen kommt häufig erst sehr spät ins Nest zurück, gestern abend erst um 22:42 Uhr. Draußen ist es dann schon sehr dunkel. Das ist ein Hinweis darauf, wie gut Störche mit der Dunkelheit zurecht kommen.

Wieder hat das Männchen heute Nacht auf den Eiern gesessen. Wechsel war erst gegen halb zwei in der Nacht.

Nach wie vor gibt es nur drei Eier im Nest. Da auch keine Kopulation mehr zu beobachten ist, sollten wir uns langsam darauf einstellen, dass es nur drei Eier bleiben.

Was ist im Hintergrund?

Nachdem die Seite bereits von vielen Gästen außerhalb von Hammelburg besucht wird, tauchte heute die Frage auf, ob das im Hintergrund der Sodenberg ist. Nein, ist es nicht. Aber was ist dann auf der Webcam zu sehen? Das verrät folgendes Bild.

Nach wie vor konnte man die Störche nicht mehr kopulieren sehen. Möglicherweise bleibt es daher bei den drei Eiern. Ich bin gespannt, was heute Nacht passiert.

(Noch) kein viertes Ei

Vom zeitlichlichen Ablauf her hätte man heute das vierte Ei erwarten können. Aber es liegen nach wie vor nur drei Eier im Nest. Auffällig ist auch, dass man in den vergangenen Tagen keine Kopulation beobachten konnte. Ich habe mir fast alle Begrüßungen und Wechsel angesehen, aber nichts gefunden. Ich bin gespannt, ob es bei diesen drei Eiern bleibt.

Die Übertragung des Bildes macht mir noch ein wenig Sorgen. Gestern habe ich die Einstellungen noch etwas verändert. Bitte wundern Sie sich nicht, wenn noch nicht alles ganz flüssig läuft.

Sonnenaufgang in Hammelburg.

Auch Männchen brütet nachts

Folgt man den vielen Beschreibungen über Störche, dann brütet nachts immer das Weibchen. Aber wir durften nun schon mehrfach lernen, dass bei den Störchen immer wieder auch Ausnahmen zu beobachten sind. Heute Nacht hat sehr lange das Männchen auf den Eiern gesessen, während das Weibchen auf der Kamera stand. Erst kurz nach Mitternacht übernahm dann das Weibchen.

Im Bild sitzt gerade das Männchen auf den Eiern und das Weibchen versucht durch mehrfaches nettes Anschubsen, ihn zum Tauschen zu bewegen. Kurz nach der Aufnahme wechseln sie dann ihren Platz. Dann aber für die restliche Nacht.

Immernoch zwei Eier

Heute Morgen hatte sich kurz die Nachricht eines dritten Ei auf Facebook verbreitet. Es befinden sich aber nach wie vor nur zwei Eier im Nest. Wenn die Störchin aber ihren Rhythmus beibehält, dann könnte heute Nacht ein drittes Ei dazu kommen.

Im Laufe des Tages mussten unsere beiden Störche wieder mehrfach ihr Nest gegen „durchziehende“ Störche verteidigen. Richtig nah kamen sie aber nicht.

Nach Einbruch der Dunkelheit war das Storchenmännchen im Nest nicht sichtbar. Und dann wird schnell klar, dass die Kameras zwar viel sehen, aber eben nicht alles. Das Männchen hatte beschlossen, sich wie schon öfter auf die Kameras selbst zu stellen, anstatt im Nest zu stehen. Spektakulär schaut das allemal aus.

Wind holt Folie

Um 11:25 Uhr hat sich der Wind endlich das große Stück Folie geschnappt und aus dem Nest getragen.

Am Nachmittag konnte man dann beobachten, wie ein Elternstorch etwas hoch würgt. Das geht so schnell, dass man es fast übersieht. Im Bild unten habe ich es es kenntlich gemacht. Es schaut aus wie ein Brocken Lehm.

Diese Brocken nennt man Gewölle. Es handelt sich dabei um die unverdaulichen Speisereste. Der erdige Anteil in diesem, wie ein Lehmbrocken aussehnden, Auswurf stammt u.a. von den gefressenen Würmern.

Zweites Ei und noch mehr Folie

Ziemich genau um 1:30 Uhr nachts hat das Storchenweibchen ein zweites Ei gelegt. Wenn man zurückspult (leider keine Uhrzeitanzeige im Bild) kann man es auch recht gut sehen.

Nachdem wir nun doch einen recht deutlichen Einblick ins Nest haben sollte damit auch feststehen, dass es keine weiteren „versteckten“ Eier im Nest gibt. Aktuell liegen zwei Eier im Nest, die nur warm gehalten werden. Etwa ab dem dritten Ei beginnen Störche mit dem richtigen Brüten.

Zwischenzeitlich läuft auch der zweite Livestream (zwar noch im Testbetrieb) und Sie können umschalten.

Um 7:34 Uhr hat ein Elternstorch wieder Folie ins Nest gebracht. Davon könnte eine größere Gefahr für den Nachwuchs ausgehen. Deutlich kann man erkennen, dass es sich um die selbe Folie handelt. Falls der Besitzer dieser Folie seine Folie erkennt, wäre es schön, wenn er den Rest entsorgen könnte. Sonst wird der Storch vielleicht wieder kommen. Die Folie stammt aus der nahen Umgeben. Der Storch hat nur kurz gebraucht um sie zu holen. Er springt in Richtung Von-Hess-Straße aus dem Nest und kommt auch gleich von dort wieder.

Kampf ums Nest

Immer wieder müssen „unsere“ Störche ihr Nest gegen „fremde“ Störche verteidigen. Das kommt mehrmals am Tag vor. Nicht immer fliegen die Angreifer so schön durchs Bild, wie gerade eben.

Unterdessen scheint immer noch nur ein Ei im Nest zu liegen. Zumindest können wir nur eines sehen.

Plastikmüll im Nest

Das war sicher keine gute Idee: um 14:59 Uhr brachte ein Elternstorch Plastikmüll ins Nest. Wenn die Störche diesen ins Nest einbauen, dann kann es zu Staunässe kommen und Eier zu sehr auskühlen. Oder später einmal Küken. Hoffen wir, dass der Wind ihn wieder davon trägt oder ein Elternstorch sich doch gegen das Nistmaterial aus Plastik entscheidet.

Erstsmal ein Ei sichtbar

Heute Morgen verriet Reif auf den Federn der beiden Störche, wie kalt es da oben sein muss. Außerdem wurde aus dem Blickwinkel der zweiten Kamera erstmals ein Ei sichtbar. Wenn man den Film zurück scrollt, dann kann man das Ei auch nachts schon mehrfach entdecken. Ob es die ganze Zeit gut versteckt war oder erst gelegt wurde, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen.

Vielversprechende Details

Die Technik am Turm ist nun voll einsatzfähig. Auf beide Kameras besteht voller Zugriff. Da sie aus leicht unterschiedlichen Blickwinkeln ins Nest schauen sind uns gewisse kreative Möglichkeiten gegeben. Und weil man die Kameras beide zoomen kann (aber in ihrer Posititon nicht verändern) können wir sehr detailreich übertragen und die Bildausschnitte anpassen. Dies wird besonders spannend, wenn die Küken schlüpfen oder aufwachsen. Wir kommen sehr nah an die Jungtiere heran und können das Bild erweitern, wenn sie erst mal wachsen.

Lediglich die Übertragung des zweiten Bildes als Livestream bedarf noch eines zweiten Laptops, den ich derzeit noch nicht habe. Aber bis es richtig spannend wird, sollte das kein Problem sein.

Folgende Aufnahme zeigt ihnen schon mal, wie detailreich unsere Beobachtungen sein werden.

Sehr spannend ist auch, dass die Schnäbel und Beine im Infrarotlicht keine Farbe mehr haben. Sie sind genauso hell wie das weiße Federkleid.

Konzept/Gedanken zur Montage

Gelegentlich erreichte mich heute die Anfrage, ob die Installation der Webcam die Störche nicht störe und ob wir vielleicht einen ungünstigen Zeitpunkt gewählt hätten. Dazu haben wir uns im Vorfeld natürlich viele Gedanken gemacht und auf die Erfahrungen der letzten Jahre intensiver Beobachtung zurück gegriffen.

Zunächst einmal stören sich Störche an einer Kamera prinzipiell nicht. Sie können die Kamera ja nicht wie wir als „technisches Gerät“ wahrnehmen. Aus ihrer Sicht ist sie nichts anderes als ein Fahnenmast, eine Antenne, ein Schornstein oder sogar ein Ast.

Wie aber ist es, wenn diese Kamera plötzlich am Nest auftaucht? Hier stellt sich die Frage, was Störche als Bedrohung wahrnehmen? Landen eine Taube oder Dohle am Nest, so stören sich die Störche daran nicht. Bewegung oder Veränderungen am Nest sind nicht automatisch als störend einzustufen. Wirklich beunruhigt waren die Störche in den letzten Jahren nur dann, wenn sich fremde Störche oder Menschen dem Nest näherten. Beispielsweise bei der Beringung.

Deshalb stand für uns fest, dass die Störche bei der Montage der Kamera keinesfalls Menschen am Nest wahrnehmen sollten. Den Einsatz einer Drehleiter schlossen wir daher kategorisch aus. Außerdem sollte das Nest selbst von der Montage unberührt bleiben. Deshalb mussten wir uns eine Konstruktion überlegen, die wir (ohne selbst sichtbar zu werden) vom Turminneren ans Nest heranschieben können.

Einflugschneise?

Aus den vergangenen Jahren wussten wir, dass die Störche entgegen vieler Behauptungen in einem von allen Seiten frei zugänglichen Nest keine eindeutige Einflugschneise nutzen. Wir konnten aber beobachten, dass sie häufiger von Norden und Südosten anflogen, als direkt von Westen. Da passt es, dass sich eine günstige Stelle (lose Ziegel) für den Auslass ausgerechnet genau im Westen des Daches befand. Also genau da, wo die Störche sowieso kaum fliegen. Dies war gleich doppelt gut, da die Vögel sich so leichter beobachten ließen (sie schauen nämlich nur sehr selten nach Osten). Außerdem kacken sie weniger nach Westen (wäre sonst ja häufig gegen den Wind) und würden so die Kameras nicht so leicht voll machen.

Um ganz sicher zu gehen haben wir die Kamera in einem ersten Schritt nur knapp über die Ziegel hinausgeschoben. Aus Sicht der Störche war sie damit unterhalb des Nests und auch keinesfalls in einer Einflugschneise. Nun nutzen wir jeweils die Abwesenheit der Störche, um die Kamera Stück für Stück nach oben zu schieben. Dabei war wichtig, dass die Störche sich jeweils lang genug an den Anblick der Kamera gewöhnen konnten, ehe wir den nächsten Schub vornahmen. Wir haben für etwa 80cm Strecke ganze drei Tage gebraucht. Bambus hätte so schnell wachsen können.

Günstiger Zeitpunkt?

Wie aber schaut es mit dem Zeitpunkt aus? Wir hatten die Empfehlung bekommen, dass wir zunächst die ganze Brutzeit abwarten sollten und erst, wenn die Küken bereits zwei Wochen alt sind, die Kameras installieren sollen. Dann nämlich wären die Elternstörche wegen der Küken so stark ans Nest gebunden gewesen, dass sie auf jeden Fall zurück kämen und bleiben würden. Das klang einerseits logisch, war aber zugleich ziemlich „übergriffig“. Wir wollten ja die Störung der Störche vermeiden und nicht primär sicherstellen, dass sie in jedem Fall in Hammelburg bleiben. Wenn die Störche sich an einer Kamera stören sollten, dann hielte ich persönlich es für angemessener, ihnen noch die Wahl zu lassen, ob sie Hammelburg dann wirklich bevorzugen wollten: also vor Beginn der Eiablage.

Unmittelbar nach Ankunft der ersten Störche im Februar wurde veranlasst, dass das Nest mit Nistmaterial ausgestattet wurde. Hier hatten Experten entschieden, dass der direkte Eingriff ins Nest möglich ist, solange noch keine Eiablage begonnen hatte. Aus Erfahrung wussten wir, dass mit Beginn der Eiablage die Störche zunächst häufiger im Nest sind und mit Beginn der Brut sogar dauerhaft. Der Zeitpunkt unmittelbar nach der Ankunft war daher wesentlich besser, als zwei Wochen nach dem Schlüpfen der Küken.

Nun wollte es der Zufall, dass ein konkurrierendes Storchenpärchen jenes, das wir am 21. März noch mit Ring fotografierten, vertrieb und vermutlich ab dem 1. April das Nest besetzte. Das aktuelle Pärchen war also gerade erst angekommen und noch längst nicht an den Horst gewöhnt, geschweige denn, dass sie das Nest dauerhaft besetzten. Glücklicherweise waren die Kameras zu diesem Zeitpunkt schon angekommen, so dass der Ständer dazu schnell fertig gestellt werden konnte.

Sobald die Kameras aus dem Turm herausgeschoben wurden, liefen sie bei jeder weiteren Montagearbeit und lieferten uns Bilder vom Nest in den Turm. Wir wollten ganz sicher gehen, dass sich kein Storch im Nest befand. Das gelang auch. Gleichzeitig haben wir die Bilder stets aufgezeichnet, um zu beobachten, ob sich die Störche auffällig verhielten, wenn sie zurückkommen, ehe wir zum nächsten Schritt übergingen. Aber es gab keine Auffälligkeiten.

Im Gegenteil, die beiden Störche nehmen die Kameras wie einen „Schornstein“ wahr. Sie begutachten sie nicht und knappern auch nicht neugierig daran herum. Sie nutzen sie aber als Steh- und Sitzfläche. Das hatten wir aber entsprechend eingeplant und haben die Halterung gleich so gestaltet, dass die Störche darauf stehen können. Entsprechend gibt es auch nur gerundete „Kanten“.

Lange Abwesenheit der Störche heute

Dass die Störche heute das Nest sehr lange alleine ließen, war absolut vorhersehbar. Die Temperaturen am heutigen Tag waren ausreichend, dass mögliche Eier nicht warm gehalten werden mussten (es wird ja noch nicht gebrütet). Das war in den letzten Jahren genauso.

Die Störche haben eine harte Zeit vor sich. Ab dem Brüten hat jeder Elternstorch nur noch halb so viel Zeit, um sich selbst zu ernähern. Wenn später erstmal die Küken ernährt werden müssen, wird die knappe Zeit auch noch für zusätzliche Futtersuche benötigt. Die Störche tun gut daran, jetzt nochmal entspannt auszufliegen und das Nest bei passenden Temperaturen alleine zu lassen.

Nachtaufnahmen

Nachts liefert die Kamera ein helles Graustufenbild. Es schaut so aus, als wäre das Nest beleuchtet. Das stimmt so aber nicht ganz. Tatsächlich leuchtet da oben ein kleines Infrarotlicht. Es ist extrem schwach und kann weder vom Menschen, noch von den Störchen wahrgenommen werden. Wer das Nest nachts mal von unten beobachtet, wird kein Licht sehen können.

Auffällige Montage

Es besteht kein Zweifel daran, dass die jetzige Montagestange sehr auffällig ist und das gewohnte Bild des Mönchturm stört. Das werden wir Hammelburger diesen Sommer wohl aushalten müssen. Für den Herbst ist bereits eine Planung vorhanden, wie die Kameras direkt am Nest montiert werden können. Man sieht sie dann zwar immernoch, aber die auffällige Stange sollte in den nächsten Jahren entfallen.

Morgenstimmung

Der frühe Blick auf die Webcam lohnt sich. Wenn im Osten die Sonne aufgeht und von hinten durch den Nebel scheint, um die Störche dann in ein rötliches Licht zu tauchen, dann hat das schon eine ganz besondere Stimmung.

Wer hingegen nachts mal auf die Webcam schaut, kann entdecken, dass die Störche auch in der Dunkelheit immer wieder das Nest richten und die noch wenigen Eier wenden.

Gestern konnten wir die Kamera nicht weiter ausrichten, da die Störche das Nest kaum verließen. Wenn wir Pech haben, dann müssen die Kameras so hängen bleiben, wie sie jetzt sind. Aber die Rücksicht auf die Störche sollte da oberste Priorität haben. Arbeiten sind nur möglich (natürlich auch die nur im Turm selbst), wenn beide Störche nicht im Nest sind.

Die Störche selbst scheinen kein Problem mit der Kamera zu haben. Manchmal stellen sie sich sogar oben drauf. Nachts ist übrigens kein sichtbares Licht an. Im Bild wirkt das zwar so, aber es ist nur eine extrem schwache IR-Led an der Kamera. Sie kann von den Störchen nicht wahrgenommen werden und wird auch vom menschlichen Auge nicht erkannt.

Blick ins Nest möglich

Nachdem sich die Störche mittags lange im Nest aufgehalten haben und sich somit auch etwas an die Kamera gewöhnen konnten, habe ich ihre Abwesenheit am frühen Abend genutzt, um die Kamera ein weiteres Stück nach oben zu schieben. Noch sind wir nicht am Ziel angekommen, aber der Blick ins Nest ist schon möglich.

Es zeichnet sich ab, dass die Kameras nicht perfekt eingestellt sind. Leider kann ich nur daran arbeiten, wenn beide Störche das Nest verlassen haben.

Dafür sind die Kameras im Schwarz-Weiß-Modus extrem Lichtempfindlich. Es ist sogar möglich, in völliger Dunkelheit zu übertragen.

Leider sind die Kameras schon von Weitem zu sehen und verschönern den Mönchsturm nicht gerade. Wenn im Herbst die Störche das Nest verlassen müssen wir uns eine unauffälligere Montage überlegen.

Beine schon sichtbar

Heute konnten die Kameras wieder ein Stück höher geschoben werden. Noch schauen sie nicht ins Nest, aber die Beine der Störche sind für die obere Kamera schon sichtbar. Daher konnte man heute gut beobachten, dass nach wie vor die beiden unberingten Störche den Turm für sich beanspruchen. Morgen sollten erste Blicke ins Nest möglich werden.

Über dem Dach

Zwischenzeitlich befinden sich die Kameras über dem Dach des Mönchsturm und sie sind auch schon von Weitem zu sehen. Allerdings sind sie noch nicht auf voller Höhe angekommen. Wir schieben sie nur sehr langsam nach oben, um die Störche allmählich daran zu gewöhnen. Im Moment blicken sie noch auf den Mast unterhalb des Storchennests, auf dem sich vermutlich die Erbauer mit ihren Initialen verewigt haben. Noch kann man dabei auch in die Stadt blicken, später sieht man allerdings kaum mehr auf die Straßen, sondern ins Nest.

21:30 Uhr: Beide Störche sind ins Nest zurück gekehrt. Der erste Tag der Installation verlief damit schon mal erfolgreich. Gleichzeitig dürfte er der schwierigste gewesen sein.

Bald geht’s los!

Die Kameras sind bereits in Mönchsturm. Dort liegen sie noch am Boden und filmen gerade die Decke. In den nächsten Tagen sollen sie auf dem Dach installiert werden.

Das ist nicht ganz so leicht. Die Kameras sind an einer lange Montagestange befestigt. Die ist 3,5m lang und lässt sich nicht so leicht durch den Turm bewegen, wie man sich das wünscht. Mit einer leichteren Stange haben wir (Danke an Christoph) uns aber schon mal Probe durch den Turm bewegt. Es wird also klappen.

Nun warten wir noch auf einen günstigen Moment. Die Störche sind derzeit nicht permanent im Nest, so dass man – ohne sie zu stören – doch ein wenig da oben arbeiten kann. Es ist geplant, dass die Kameras Stück für Stück aus dem Dach herausgefahren werden. So dass sich die Störche ganz langsam daran gewöhnen können. Etwa drei Tage lang soll dieser Prozess dauern. Das sollte uns die Rücksicht auf die Störche wert sein. Dabei wollen wir das Verhalten der Störche genau im Blick behalten. Keinesfalls sollen sie gestört werden.

Beide Kameras kommen gänzlich ohne Fremdlicht zurecht. Anders als bisher wird man die Störche also auch nachts beobachten können. In der Dunkelheit schalten die Kameras in den Schwarz-Weiß-Betrieb um, tagsüber liefern sie aber farbige Bilder.

Störche übernachten getrennt

Wieder erst zur späten Stunde kamen die Störche zurück ins Nest. Gegen 21.30 Uhr überließ ein Storch dem anderen dann alleine das Nest.

So lange die Webcam noch nicht selbstständig läuft, kann ich die Störche (von oben) nur von daheim aus fotografieren. Diese Aufnahme entstand mit einem Abstand von 900m zum Nest.

Anderes Verhalten

Die Aufnahmen vom 3. April belegten bereits, dass ein „neues“ Pärchen im Vergleich zu Mitte März das Nest auf dem Mönchsturm für sich beansprucht. Auch das Verhalten der „Neuen“ ist auffallend. Sie sitzen weniger im Nest und lassen es zeitweise noch alleine. Das vorherige Pärchen hatte das Nest konsequenter bewacht.

Gestern war das Nest über viele Stunden nicht belegt, so dass ich schon Zweifel hatte, ob der Mönchsturm überhaupt noch belegt ist. Gestern Nacht (erst nach Eintritt der Dunkelheit) saßen dann aber wieder zwei Störche im Nest.

Vermutlich neues Storchenpaar

Das geht ja mal wieder spannend los in Hammelburg. Am 21. März hatte ich noch kopulierende Störche fotografiert, bei denen das Weibchen zweifelsfrei zwei Ringe hatte. Einen „normalen“, wie wir sie schon kennen, und einen farbigen Ring, den ich selbst so noch nicht bei Störchen gesehen habe.

Die Aufnahmen von heute verraten aber, dass beide Störche im Nest keinen Ring tragen. Offenbar sind es nicht mehr die selben Störche wie letzte Woche!